Maureen Johnson war für mich immer die Autorin die neben Cassandra Clare an den Kurzgeschichten aus der Schattenjägerwelt gearbeitet hat. Ihre „Schatten von London“-Reihe hat mich nie genug interessiert, aber nach diesem Buch sollte ich sie wohl doch mal beginnen zu lesen. Dazu gekommen bin ich durch die liebe Isabella von Noch mehr Bücher, die das Buch bereits empfohlen, gelesen und geliebt hat. Nachdem es dann auch noch unter 10 Euro auf Amazon gekostet hat, ist es bei mir eingezogen. Gelesen habe ich es dann innerhalb von zwei Tagen. Das sagt doch schon eine Menge, oder?
Darum gehts
Stevie Bell erhält die Chance Teil der Ellingham Academy zu werden. Das ihre Eltern nicht begeistert von dieser merkwürdigen Schule sind, ist ihr ziemlich schnurz. Denn viel wichtiger ist ihr der ungelöste Entführungsfall kurz nach der Eröffnung der Schule in den 1930er Jahren. Stevie will diesen Fall lösen und steht dazu. Doch nicht nur der Fall der Entführung ist mysteriös, einige Schüler scheinen auch etwas zu verbergen und Stevie sieht sich von allen Seiten mit nicht zusammenpassenden Fakten konfrontiert. Bevor sie den Ellingham Fall lösen kann, scheint sie erst einen anderen Fall lösen zu müssen.
Meine Meinung
Dieser Krimi wird mit zwei Zeitlinien erzählt. Abwechselnd erfährt man als Leser, was bei der Entführung damals passiert ist und wie einzelne Personen reagiert haben, während man auch Stevies Einleben an der EA miterlebt. Zudem hat die jugendliche Erzählstimme es mir sehr einfach gemacht der Handlung zu folgen und interessiert zu bleiben. Die Mischung aus Ermittlungen und Stevies täglichem Leben war ausgesprochen angenehm.
Obwohl die Ellingham Academy mit vielen wunderlichen, aber auch klischeehaften Figuren gespickt ist, liest es sich wie ein normaler College-Roman. Gleichzeitig bekommt man aber auch einen Hauch von Hogwarts, da die Beziehung zwischen den Lehrkräften und den Schülern sehr eng ist und gefördert wird. Das hat mir sehr gut gefallen, da die Figuren jemanden hatten an den sie sich wenden konnten; der nachgefragt hat, wenn was komisch erschien. Gerade mit meiner Uni-Erfahrung lerne ich das immer mehr zu schätzen. Außerdem hat die Ellingham Academy auch mit ihrer Einrichtung und Bauart eindeutige Schloss-Vibes vermittelt. Das ganze Konzept der Schule fand ich richtig cool und ich würde selber super gerne da hingehen.
Neben einer stimmungsvollen Umgebung – fast zu viele Gebäude für die geringe Anzahl an Schülern; viel Nebel – haben auch die Figuren die Handlung sehr bereichert. In Ellingham scheint jeder ein bisschen seine Realität außerhalb zu verdrängen und nur aufgrund seiner Selbst zu existieren. Familie und Umstände spielen keine Rolle mehr. Nur die eigene Kreativität und Hingabe zählt.
Stevies Art zu Denken und ihre sozialen Angstzustände haben sie zu einem sehr nachvollziehbaren Charakter gemacht. Ihr trockener Humor und oftmals klinische Herangehensweise an Probleme erinnert stark an bekannte hochintelligente Ermittler aus diversen anderen Medien. (I’m looking at you, Sherlock.)
Durch die zwei Zeitlinien war der Spannungsbogen sehr interessant gespalten, aber dennoch konnte ich nicht aufhören zu lesen. Sowohl der echte Fall, als auch Stevies Leben in Ellingham wurden nach einigen Startschwierigkeiten sehr spannend und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe vier Stunden am Stück gelesen, um genau zu sein.
Der Leser hatte zudem auch die Möglichkeit selber zu rätseln und Theorien aufzustellen. Oft genug wurden Hinweise gestreut und merkwürdiges Verhalten gezeigt und man lernte schnell, dass viel mehr Personen involviert waren, als gedacht und deutlich mehr mit der Entführung zusammenhängt, als es schien.
Kurz gesagt: Meine erste Erfahrung mit Maureen Johnson und Krimis ist sehr positiv verlaufen und ich bin schon sehr gespannt auf den Nachfolger.
Autor: Maureen Johnson • Titel: Truly Devious (Truly Devious Trilogie #1) • Verlag: Katherine Tegen Books • Seiten: 416 • Format: Gebunden mit Schutzumschlag, eBook • Preis: 8,99 € (HC); 11,69 € (ePub) • Erscheinungstermin: 16. Januar 2018 • Neugierig?
[…] Hat mich positiv überrascht und mir einige Gänsehaut-Momente und Agatha Christie Vibes beschert. Ich hätte nie gedacht, dass mir solche Bücher gefallen könnten, aber dieses hat mir das Gegenteil bewiesen. Ihr ahnt es sicher schon, dazu gibt es auch eine Rezension. […]