Nach dem fiesen Ende von Blue S(e)foul Nights musste ich sofort zum Folgeband greifen; die nervenaufreibende Wartezeit für alle, die den ersten Band kurz nach dem ET gelesen haben, will ich mir gar nicht vorstellen.
Da es sich um einen zweiten Band handelt und der erste Band mit einem Cliffhanger geendet hat, kann ich es nicht vermeiden S P O I L E R in dieser Rezension zu thematisieren.
Zum Inhalt
Eine Menge Zeit ist seit dem letzten Aufeinandertreffen von Jade und Hyun-John vergangen, doch plötzlich stehen sie sich in Seoul wieder gegenüber: Immer noch verletzt, nur gerade so verheilt, dass sie funktionieren und voller ungesagter Worte zwischen ihnen. So gerne Jade dieses Kapitel ihres Lebens auch abhaken würde, kommt sie nicht darum herum sich mit Hyun-John zu befassen, denn der Zufall findet einen Weg sie immer wieder zusammen zuführen.
Der Einstieg ins Buch war gewissermaßen leicht und schwer zugleich. Es fiel mir leicht, weil Kara Atkins wundervoller Schreibstil derselbe war und ich Jades Kopf mittlerweile gut kannte, und es fiel mir schwer, weil doch eine große Zeitspanne zwischen den beiden Teilen verstrichen ist und ich das in meinem Kopf erstmal sortieren musste. Danach war ich aber ruckzuck im Buch drin und die Seiten sind dahin geflogen.
Wo BSN zart und verträumt war, ist GSD kantiger und wütender, wie zwei Hälften eines Ganzen, die unterschiedlich viele Schatten in sich tragen. Die Figuren, die man noch Tage, Monate zuvor so gut zu kennen glaubte, treten in diesem Band völlig anders auf. Am stärksten ist das natürlich an Hyun-John zu spüren, an dem die Zeit seit der Trennung auch nicht spurlos vorbeigegangen ist, womit Jade erstmal klar kommen muss. Ich muss allerdings sagen, dass es mir furchtbar viel Spaß gemacht hat diese leibgewonnenen Figuren noch neu kennenzulernen und mitzuerleben, wie sehr die vergangene Zeit sie geprägt hat.
Das erste Aufeinandertreffen zwischen Hyun-Joon und Jade war ganz anders als erwartet, aber doch sehr passen, denn mir war irgendwo klar, dass dieses Wiedersehen explosiv und rau werden würde, dass da zu viel umaufgearbeitete Gefühle zwischen ihnen stehen, als dass sie einfach mit ihrem Alltag weitermachen könnten. Es bricht einem fast das Herz zu sehen, wie unterschiedlich die beiden mit ihrer Trennung und allem was daran hing, umgegangen sind und gleichzeitig fand ich es wahnsinnig faszinierend, weil sich selten die Zeit genommen wird diese Reise bei Figuren darzustellen.
GSD fühlt sich in vielen Aspekten erwachsener an, düsterer und schmerzhafter, aber ich habe das unglaublich doll genossen. Der bittersüße Schmerz, der diesem Buch anhaftet passt wunderbar zu der Kulisse Seouls und Kara Atkins Schreibstil und ist auf eine Weise emotional nachdrücklich, wie ich es gerne lese. Auch hier konnte ich mir Lieblingsszenen wieder wundervoll bildlich vorstellen, manche Blickwinkel und Gesten sehr geprägt von den K-Dramen, die ich so geschaut habe, was für mich die Leseerfahrung aber nur umso schöner gemacht hat.
Natürlich werden in diesem Band auch viele Fragen aus Blue S(e)oul Nights noch beantwortet, auf die ich schon sehr neugierig war. Zu erfahren was Nebenfiguren in der Zeit zwischen den Bänden so gemacht und erlebt haben fühlte sich wie ein kleines Klassentreffen an. Manche Dinge zu lernen war schmerzhaft und hart, andere haben wieder sehr glücklich gemacht und ich freue mich einfach, dass uns diese Zeit mit den Figuren gegeben wurde.
Fazit
Ein emotional aufwühlendes und vielschichtiges Ende der Dilogie, dass mit all den Stärken aus Band eins erneut besticht und neue Nuancen aufzeigt. Genau wie Jade & Hyun-Joon ist Golden S(e)oul Days eine Hälfte eines Ganzen.
Verlag: LYX • Seiten: 464 • Format: Paperback, eBook, Hörbuch • Preis: 12,90€ (PB); 9,99€ (ePub); 13,99€ (Audio Download) • Erschienen am: 29. Juli 2022 • Link zur Verlagsseite
*Vielen Dank an die Bloggerjury und den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Maya meint
Eine so gemütliche Atmosphäre hast Du da;)
LG
Maya
Friederike meint
Dankeschön!
Ich räume auch regelmäßig um dafür hehe
Alles Liebe
Friederike
Margarete meint
Emotional aufwühlend finde ich immer gut, zumindest in Büchern;)