Als mich dieses Buch erreichte, lag ein Rezept für Red Velvet Cupcakes und Dekoperlen dabei. Ich habe mich selten so sehr über ein Rezept gefreut und musste es gleich ausprobieren. Das Ergebnis könnt ihr auf dem Bild sehen. Ich gebe zu, dass ich nicht die beste Bäckerin bin und auch nicht die richtige Geräte hatte (wie eine Spritztüte), aber die Freude am Backen war schön und ich konnte mich Halle ein bisschen näher fühlen. Ich werds auf jeden Fall nochmal versuchen und meine Red Velvet Cupcakes perfektionieren.
What I like about you hat mich für einige Tage in einen Strudel aus Emotionen gerissen, den ich so nicht erwartet habe. Aber genau das macht das Buch für mich so besonders.
Zum Inhalt
Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden … Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn online heißt Halle Kels – ist berühmte Buchbloggerin und hat alles, was ihr im echten Leben fehlt: Freunde, eine tolle Community, Selbstvertrauen und natürlich Nash. Dann wechselt sie für ihr Abschlussjahr an eine neue Schule, und plötzlich steht Nash leibhaftig vor ihr – da ist Chaos vorprogrammiert!
In WILAY geht es um Halle, die einen sehr erfolgreichen Buchblog führt- aber unter Pseudonym. Als Kels backt und liest sie sich durch die Welt und ist damit relativ erfolgreich. Einen besten Online-Freund hat sich ebenfalls – Nash, der eine fantastische Graphic Novel kreiert. Als Halle umzieht und bei ihrem Grandpa ihr nächstes Schuljahr bestreiten wird, steht ihr plötzlich Nash gegenüber – als Mitschüler. Und Halle verpasst es ihm zu sagen, dass sie Kels ist.
Halles Buchbloggerinnendasein fand ich großartig, selten fühle ich mich in diesem speziellen Bereich meines Lebens so verstanden. Halles Freuden und Schwierigkeiten mit dem Bloggen waren realistisch dargestellt und haben mich sehr an meine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen erinnert.
Ehrlich und Authentisch
Der Aufhängepunkt dieses Buches – die Dreiecksbeziehung zwischen Halle, Nash und „Kels“ – ist aus einem Moment heraus geboren, den ich nur allzu gut nachvollziehen kann: Sprachlosigkeit, Unsicherheit, Überwältigung. Halle begeht einen Fehler und erzählt Nash nicht sofort die Wahrheit, findet sich dann aber plötzlich in seiner Freundesgruppe wieder und es wird immer schwerer und merkwürdiger ihre Online-Identität zu enthüllen.
Dieses Freundesgruppe fand ich besonders toll – sie waren unterstützend, witzig, scheuten sich nicht die Wahrheit zu sagen und haben Halle geholfen, sich zu integrieren. Etwas, womit Halle zunehmend Schwierigkeiten hat, weil sie kaum länger als ein Jahr an einem Ort blieb bisher und sich online einfacher Beziehungen pflegen ließen – die unabhängig von Ort und Zeit waren.
Zum Integrieren gehörte auch Halles Religion dazu: Halle und ihre Familie sind Juden und diese Repräsentation habe ich bisher selten so präsent gelesen. Halle und ihr Bruder, der ebenfalls mit bei ihrem Opa lebt, haben ihre Religion kaum praktiziert, weil sie nie lange an einem Ort blieben, um sich einer Glaubensgemeinschaft anzuschließen. Durch ihren Opa und Nash Freundesgruppe nehmen sie am religiösen Leben wieder mehr teil und das fand ich wunderschön.
Hello, other me!
Halles Verhalten ist nicht ohne Fehler, aber es ist auf eine, für mich, sehr nachvollziehbare Art geschrieben worden. Halles Schwierigkeiten sich zu erklären, ihre Unfähigkeit manchmal die richtigen Worte zu finden, kenne ich sehr gut. Halle macht sich viele ihrer Probleme im Kopf, sie zerdenkt viel und steckt oft in „Was, wäre wenn“-Gedankengängen fest, was sie für mich nur noch nachvollziehbarer machte. Ihre Gedanken und Ängste wurden für mich manchmal so greifbar, dass ich Minuten brauchte, ehe ich wieder in meiner eigenen Realität angekommen war.
Zusätzlich zu der verzwickten Situation mit Nash, trauert Halle auch um ihre Oma, ein Prozess, der mir sehr nah ging. Halle und ihre Familie helfen sich gegenseitig durch diese Trauer und das zu lesen, war einfach nur wunderschön. Halles Oma hat immer viel gebacken, etwas, das Halle übernommen hat, was eine schmerzhafte, aber auch wundervolle Verbindung zwischen ihnen geschaffen hat.
Fazit
Das Buch hat für mich einfach überall die richtigen Haken gesetzt. Halles Leidenschaften, ihre Fehler, ihre Charakterentwicklung. Zusätzlich habe ich mich in dieser Welt super wohl gefühlt und würde gerne mal die Bäckerei besuchen, in der sie arbeitet. Ich konnte Halles Empfindungen und Entscheidungen in so vielen Dingen nachvollziehen, das ich ihr gerne durch dieses Buch gefolgt bin.
What I Like About You: Mitten ins Herz
übersetzt von: Barbara Röhl • Verlag: One • Seiten: 476 • Format: Taschenbuch mit Klappenbroschur, eBook, Hörbuch • Preis: 14,00€ (TB); 6,99€ (ePub); 19,99€ (Hörbuch-Download) • Erscheinungstermin: 30. September 2020 • Link zur Verlagsseite
*Vielen Dank an den Verlag und die Bloggerjury für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Schreibe einen Kommentar