Bevor es hier gleich mit dem heftigen Zeug losgeht, wollte ich kurz meine Lese-Vorsätze für 2020 vorstellen. Ich habe mir keine krassen Dinge vorgenommen, sondern versuche einfach mein Leseverhalten weiter zu optimieren. So kleine Sachen, die mir in 2019 aufgefallen sind und die mich gestört oder behindert haben.
Lese-Vorsätze für 2020
- Mehr Own Voices Bücher lesen. Muss ich das erklären? Ich will einfach mehr über andere Kulturen lernen und das aus besonderen Quellen. Dabei ist es egal ob ich Fiction oder Non-Fiction lese.
- Alte Lieblingsbücher erneut lesen. Ich rede immer sehr gerne von meinen Lieblingsbüchern, allerdings ist es meist schon mehr als zwei Jahre her, dass ich diese gelesen habe und wer weiß – vielleicht stehe ich jetzt anders dazu? Gleichzeitig will ich auch die totale Expertin für diese Bücher werden, ich will mich nicht nur mit löchrigen Erinnerungen zufriedengeben müssen, sondern meinen Nerd raushängen lassen können.
- Weniger Bücher parallel lesen. Das ist ein Vorsatz, den ich schon seit einer Weile versuche umzusetzen, weil ich einem Buch meine volle Aufmerksamkeit schenken möchte, durch meine recht rasch wechselnden Lesestimmungen aber gerne mal drei oder vier Bücher anfange. Das gute an Prüfungsphasen ist, dass man nicht viel zeit hat mehrere Bücher anzufangen, weswegen das in den ersten Januarwochen sehr gut funktioniert hat.
Diese drei Vorsätze klingen doch machbar, oder? Habt ihr Vorsätze für 2020?
Der Heavy-Stuff
Es ist schon eine Weile her, dass auf diesem Blog mehr kam als Rezensionen und Monatsrückblicke. Wenn ich ehrlich bin, dann hat sich bloggen in den letzten Monaten mehr wie eine Verpflichtung, als wie ein Hobby angefühlt. Das mag vielleicht auch am steigenden Druck durch die Uni liegen (Ich sehe da einen Bachelor am Horizont), aber insgesamt habe ich das Gefühl, als Person weniger präsent zu sein, obwohl ich Rezensionen schreibe und damit ja eigentlich meine Meinung verdeutliche.
Ich empfinde Beiträge wie Monatsrückblicke und simple Rezensionen von Zeit zu Zeit als sehr erdrückend, ich stelle selber gewisse Ansprüche an eine gute Rezension und wenn ich diese nicht einhalten kann, fühlt es sich wie Versagen an. Mein Konzept der Monatsrückblicke ist mir persönlich auch etwas zu riesig geworden, ich habe das Gefühl nicht allen guten Geschichten, die ich so konsumiere, gerecht zu werden.
Also werde ich etwas ändern. Ich will mir den Druck nehmen und gleichzeitig wieder Spaß am bloggen haben. Wie genau ich das anstellen werde, weiß ich noch nicht genau, das ganze Problem ist ja, dass ich mich zu sehr gebunden fühle, das Gefühl habe nicht ausbrechen zu können. (Das klingt jetzt sehr tiefgründig, hoppla.) Ich habe mir aber überlegt, dass ich euch auf meine Nostalgie-Trips mitnehmen möchte, wenn ich mich für eine gewisse Zeit in einem Genre verliere und euch so vielleicht einen anderen Einblick in mein Leseleben geben. Eventuell müsst ihr auch meine pseudo-philosophischen Gedanken zu Serien, Filmen, Büchern aushalten. Ich hätte jedenfalls Lust darauf mein Themengebiet etwas auszuweiten.
Das bedeutet konkreter, dass ich keine Monatsrückblicke mehr posten werden – außer, ich will das wirklich, wirklich gerne. Ich hoffe, besser auf einzelne Geschichten aus der Medienwelt eingehen zu können, eben durch gesonderte Beiträge. Wenn ich eine gute Idee habe, werde ich vielleicht auch einen Essay über buchige Themen schreiben, fühle mich dabei aber immer wie ein Papagei, weil irgendjemand hat in die Richtung auf jeden Fall schon mal was geschrieben. Aber vielleicht findet ihr ja meine Ansichten ganz spannend.
So sehen meine Pläne bisher aus, ich hoffe, ihr habt Bock darauf. Wenn euch was Bestimmtes interessiert, dann schreibt es mir gerne, ich gucke, ob ich es umsetzen kann.
Alles Liebe
Hey 🙂
Ich finde deine Vorsätze echt gut und definitiv machbar. Für mich ist es seit ein paar Jahren auch ein Ziel diverser zu lesen, wobei ich da dieses Jahr um einiges mehr achten muss. Bisher lief der Punkt noch nicht ganz so erfolgreich. Aber das Jahr ist ja noch nicht vorbei. Mein Vorsetz mich auf meinen SuB zu konzentrieren kommt mir da ein wenig dazwischen, weil viele meiner ungelesenen Bücher leider nicht divers sind.
Alte Lieblingsbücher erneut lesen ist für mich ein Vorsatz, den ich nur zu gut verstehen kann. Es kann wirklich frustrierend sein, wie viel man von seinen Lieblingsbüchern mit der Zeit vergisst. Ich möchte auch immer wieder meine Lieblingsbücher nochmal lesen, aber irgendwie kommen mir immer wieder Bücher dazwischen, die ich noch nicht kenne.
Auch deinen letzten Punkt kann ich komplett nachvollziehen, weil es mir ähnlich ging. Ich lese auch immer mehrere Bücher parallel und ich will damit auch eigentlch aufhören. Bisher habe ich es aber nur geschafft die Zahl auf zwei runterzuschrauben, weil ich tagsüber meist ein Printbuch lese und abends ein E-Book, weil ich abends gerne das Licht auslasse ?
Deinen Punkt mit dem Blog und das er sich wie eine Verpflichtung anfühlt kann ich nur zu gut nachvollziehen, weil es mir ganz genauso ging bzw. geht. Daraufhin habe ich wirklich nur noch dann gebloggt, wenn ich wirklich Lust drauf hatte und so langsam zeigt es seine Wirkung, weil ich inzwischen wieder richtig Lust auf’s bloggen habe. ich bin schon ganz gespannt, welche Änderungen du für dich treffen wirst und ich freue mich schon auf all deine zukünftigen Beiträge 🙂
Alles Liebe,
Isabell
Liebe Isabell,
vielen Dank erstmal für deinen ausführlichen Kommentar!
Ich verstehe das mit dem undiversen SuB gut, meiner ist auch noch voller Bücher, die vor einigen Jahren erschienen sind und heute weniger die Ansprüche erfüllen. ^^‘
Ich lese abends auch gerne auf dem eReader, aber da ich da meist nur zum müde werden drauf lese, schaffe ich da aktuell kaum was nennenswertes zu lesen. Deswegen vermerke ich das auch nicht auf Goodreads ^^‘
Ich bin sehr erleichtert, dass du meinen Struggle mit dem Bloggen verstehen kannst, ich habe immer das Gefühl, dass darüber zu wenig geredet wird und dann fühl ich mich schlecht, wenn bloggen nicht das tolle Hobby für mich ist, wie für alle anderen.
Ich wünsche dir noch einen wundervollen Tag, bleib gesund und lass es dir gut gehen.
Alles Liebe
Friederike
Hey du! Erst einmal hast du da sehr schöne Vorsätze! Ich habe mich bisher wenig bis gar nicht mit Own Voice-Literatur beschäftigt, du hast mich jetzt aber sehr neugierig gemacht. Da werde ich wohl auch ein wenig recherchieren. Die Lieblingsbücher rereaden ist auch eine super schöne Idee, da habe ich auch schon oft drüber nachgedacht. Aber mit dem hohen Stapel ungelesener Bücher im Nacken lese ich dann doch lieber „neue“ Bücher. Die „alten“ Lieblinge bleiben ja trotzdem in meinem Herzen. Weniger Bücher parallel lesen versuche ich auch immer wieder und häufig klappt es auch sehr gut. Was sich bei mir aber nie vermeiden lässt, ist das parallele Lesen von einem E-Book und einer Print-Ausgabe. Das E-Book entspannt im Zug auf dem Weg zur Arbeit, das Print-Book zu Hause gemütlich auf der Couch.
Und deinen Heavy Stuff kann ich ebenfalls total verstehen! Genau das gleiche Gefühl hatte ich vor 2-3 Jahren ebenfalls. Rezensionen wurden von „ich rezensiere jedes Buch“ auf ein Minimum reduziert und bis auf die Monatsrückblicke gab es kaum regelmäßige Postings. Von 15-30 (woher hatte ich die Zeit) Posts im Monat ist es einfach unbewusst auf ca. 4-8 Posts gerutscht. Und ja, es hat sich immer mehr nach Verpflichtung angefühlt und weniger als spaßiges Hobby.
Ich habe mir da aber auch gar keinen Stress gemacht und es einfach so dahin gleiten lassen. Da mal ein Post, dort mal, aber nur wenn ich Lust hatte. Mittlerweile habe ich das kleine „Tief“ für mich überwunden und auch wenn ich immer noch nicht wieder auf mehr als 10 Posts komme, habe ich deutlich mehr Spaß daran, welche zu schreiben! 🙂
So, da habe ich dich genug voll gequatscht. Ich wünsche dir ein erfolgreiches 2020, lass dich nicht stressen und denk daran, dass der Blog ein schönes Hobby ist und du hier niemandem etwas schuldest! 🙂
Liebe Lara,
vielen, vielen Dank für deinen aufbauenden Kommentar. Es hat mir sehr geholfen zu lesen, dass du auch damit gekämpft hast, ich habe immer das Gefühl, das zu selten über sowas geredet wird. Ich war ehrlich gerührt, dass du dir so viel Zeit zum antworten genommen hast, damit hatte ich gar nicht gerechnet. <3
Mein SuB ist auch wieder ziemlich gewachsen, aber ich gehe es aktuell so an, dass ich ein Rezensionsexemplar lese und dann ein Buch, dass ich mir frei aussuchen kann, egal ob neu oder alter Liebling. So habe ich Abwechslung und etwas Auswahl und mache den SuB dennoch kürzer.
Bei Own Voices kann ich dir das Kinderbuchlabel von Rick Riordan empfehlen. Er unterstützt Own Voices Autor*innen ihre eigenen Mythologien und kulturellen Geschichten zu zeigen und ich liebe das Programm total, ich lerne so viel auf spielerische und witzige Weise.
Dir wünsche ich auch ein ganz fantastisches 2020, alles, alles Liebe an dich!
Friederike.