Die Kleinstadt Maywood habe ich letzten Herbst bereits mit One of a kind kennengelernt und mich gefreut, sie mit dem zweiten Band der Reihe wiederbetreten zu dürfen.
Zum Inhalt
Mia Hyde ist die aufgeschlossene Kellnerin aus dem Monroes, die mit jedem aus Maywood gut kann. Keiner kann jedoch gut mit dem verschlossenen Wyatt, der von seinem Freund Jake in die Stadt geholt wurde. Der eigenbrötlerische Wyatt schein sich für niemanden zu interessieren, außer für Mia. Aber Mia will sich nach einem erneuten Liebes-Reinfall eher fernhalten von Männern …
Ein holpriger Start
Ich hatte leider so meine Problemchen mit dem Buch. Die Figuren kannte man aus One of a kind schon ein wenig, leider haben sie mich hier – nun als Hauptfiguren – nicht ganz überzeugen können. Ich hatte immer das Gefühl, sie nicht ganz verstehen zu können, es fehlte mir im Schreibstil immer ein kleines Etwas, dass die Figuren Mia und Wyatt für mich greifbarer gemacht hätte. Dazu kommt, dass beide schon einen sehr festen Charakter haben, sie müssen sich selbst nicht mehr finden oder suchen, sie wissen schon wer sie sind und was sie wollen. An sich finde ich das nicht schlimm, allerdings merkte ich beim Lesen, wie es mir das schwer machte, mich in sie hinein zu versetzen. Mia und Wyatt sind so anders als ich, dass es mir von vorne herein schwer fiel eine Bindung zu ihnen aufzubauen und dann konnte diese Bindung auch durch den Schreibstil – das Leben in ihren Köpfen – nicht erreicht werden.
Mia war mir von beiden die sympathischere. Sie ist ein sehr offener Mensch, herzensgut, kann allerdings ihre Prinzipien vertreten und ordentlich auf den Tisch hauen, wenns sein muss. Wyatt ist sehr reserviert, er gibt eher wenig von dem Preis, was ihm so durch den Kopf schießt, was einerseits ganz angenehm ist, Kommunikation aber sehr schwierig macht. Seine was-kümmert-es-dich-Art fand ich weniger charmant, er macht es einem sehr schwer ihn zu mögen. (Wie gut, dass Mia das für den/die Leser*rin tut.)
Eine starke Handlung
Die Handlung des Buches hat mir zuerst auch nicht besonders zugesagt. Ich empfand sie nicht als problematisch, es ist einfach eine persönliche Präferenz. Mia mag gerne ältere Männer und Wyatt hat eine sehr rationale Sicht auf Liebe, räumt ihr demzufolge auch nicht so viel Raum in seinem Leben ein, wie andere. Seine durchaus berechnende Art macht die Handlung auf jeden fall spannend, man fragt sich wo für ihn die Grenze erreicht ist und wie weit er gehen wird. (Ich bin mit Absicht so kryptisch.) Allerdings muss ich der Autorin zugute halten, dass die Themen, die sie behandelt gut ausgearbeitet sind. Ich hatte das Gefühl, dass die Thematiken Hand und Fuß hatten, am Ende hat alles sehr gut zusammen gepasst. Es war ein „rundes“ Buch, es hatte die von mir geliebten Details, um die Schwerpunkte zu stützen und brachten alles schön zusammen.
Das letzte Viertel hat mir am besten gefallen, dort ging es richtig zur Sache, die Figuren haben nicht einfach nur gute Miene zum bösen Spiel gemacht, sondern gezeigt wo der Hammer hängt, ich mochte die Dynamik die das brachte und wie es die Figuren auch enger zusammen zog.
Maywood ist Goals
Was mir hingegeben gut gefallen hat, war wie mit den Figuren aus Band 1 der Maywood-Reihe umgegangen wurde. Ich finde, dass es aktuell in vielen Companionbüchern überhand nimmt, wie sehr die Figuren aus den anderen Büchern eingebunden werden. Emma und Jake wurden hier ganz wunderbar als normale Nebenfiguren eingebunden, sie haben zwar beide eine sehr enge emotionale Bindung zu Mia und Wyatt, wurden aber wegen ihrer Rollen in One of a kind nicht übermäßig hervorgehoben. Sie wurden dem Leser als die Hauptfiguren von Band Eins nicht so ins Gesicht gedrückt, sondern als ganz normale Nebenfiguren im Freundeskreis behandelt. Auch Maywood hat als Kleinstadt wieder seinen Charme entfaltet, ich habe mich richtig gut aufgehoben gefühlt zwischen den liebevollen, exzentrischen und auch knurrigen Bewohnern. Da würde ich gerne in Zukunft noch mehr von lesen.
Fazit
Auch wenn mir das Thema und die Figuren nicht zu einhundert Prozent zugesagt haben, war es ein sehr gutes Buch, dass handwerklich auf jeden Fall überzeugen kann.
Until I met you
Seiten: 247・Format: Taschenbuch (noch nicht erschienen), eBook・Preis: 2,99€ (ePub)・Erscheinungstermin: 13. Februar 2020・Link zu Amazon
*Vielen Dank an die Autorin für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.
Jacquy meint
Mir ging es ähnlich wie dir, ich hatte einfach keine Bindung zu den Charakteren. Mia mochte ich eigentlich, Wyatt eher nicht so, gerade weil er so verschlossen und undurchschaubar ist, selbst aus seiner eigenen Perspektive. Mir gefiel leider auch der große Konflikt nicht so besonders, aber wie du auch sagst: das sind nur persönliche Präferenzen und machen das Buch nicht schlechter als es ist. Ich bin gespannt, um wen sich das nächste Buch drehen wird. Ich tippe ja auf Ivy 🙂
Friederike meint
Liebe Jacquy,
Es erleichtert mich, dass ich da nicht alleine dastehe.Ist für uns zwei zwar irgendwie blöd gelaufen, aber solche Erfahrungen muss es ja auch geben. Ein Buch über Ivy fände sehr ich spannend, mit ihr könnte ich mich dann wohl auch eher identifizieren, weil sie noch aufs College geht. Und sie scheint so lieb und nett und bodenständig zu sein, es würde bestimmt Spaß machen aus ihrer Perspektive zu lesen.
Liebe Grüße und Danke für deinen schönen Kommentar
Friederike. 🙂
Kate meint
Hallöchen,
ich bin gerade richtig überrascht, wie du die Protagonisten wahrgenommen hast, weil es mir irgendwie nicht so ging. Aber jetzt wo ich deine Meinung zu ihnen so lese, kann ich das auch nachvollziehen und tatsächlich hat da ein bisschen was gefehlt, um vollends zu den Charakteren zu finden.
Der Kleinstadtcharme hat mir ein bisschen gefehlt, weil so viele davon beim ersten Band geschwärmt haben. Den hab ich ja leider noch nicht gelesen.
Alles in allem hat mir „Until I met you“ gut gefallen und deshalb meine Frage an dich, weil deine Rezension danach klingt: Ist der erste Band noch besser?
Dann muss ich mir den nämlich vielleicht doch noch holen.
Liebste Grüße, Kate
Friederike meint
Hallo Kate,
ich habe auch gemerkt, dass meine Meinung so ein bisschen von der anderer abgeht, aber es freut mich, wenn ich es dir nachvollziehbar schildern konnte.
Ich kann nicht wirklich behaupten, dass ich Band eins besser finde, mir hat dort der Biss in der Geschichte gefehlt. Emma & Jakes Story fand ich nicht ganz so überzeugend, auch weil die Themen nicht ganz so ausführlich behandelt wurden. Zum Kleinstadtleben in dem Band kann ich kaum was sagen, da setzt mein Gedächtnis etwas aus. ^^‘ Aber ich kann allgemein sagen, dass ich die Darstellung von Maywood wesentlich angenehmer finde als zum Beispiel die von Redwood aus Redwood Love. Da war es mir ein bisschen too much.
Handwerklich finde ich Band zwei auf jeden Fall besser, aber beide Teile waren ein bisschen an meinem Geschmack vorbei.
Alles Liebe
Friederike.