Ich weiß ehrlich gesagt, gar nicht mehr, wie ich diese Beiträge spannend einleiten soll. Ich kann doch nicht jedes Mal mit [Monatsnamen] und dann einer mehr oder weniger erstaunten Bemerkung über das Verstreichen der Zeit beginnen. ^^‘ Juni war ein toller Monat. Ich habe ihn mit einem Wochenende in Dresden/Berlin begonnen. Am 01. Juni war ich auf der LoveLetterConvention (Wenn ihr dazu mehr lesen wollt, dann schaut auf der Internetseite meiner Unizeitschrift Rezensöhnchen vorbei, da habe ich einen Bericht veröffentlicht.) und hatte einen wirklich tollen Tag in der Berliner Hitze zwischen lauter Buchmenschen. Ich bin noch am selben Abend wieder nach Dresden gefahren, wo mir meine beste Freundin Unterschlupf gewährt hatte und wir haben noch ein paar schöne Stunden gehabt, ehe ich Sonntagfrüh wieder nach Bamberg gefahren bin.
Im Juni habe ich angefangen für das Rezensöhnchen – die einzige literarische Studierendenzeitschrift Deutschlands (soweit wir wissen) – zu schreiben, habe mein erstes Rezensionsexemplar für die Zeitschrift bekommen und war nach 3 Jahren das erste Mal in einer Bar in Bamberg. (War nett.) Ich habe mein erstes Telefoninterview geführt, das auch nur halb in die Hose gegangen ist, und hatte alles in allem einen relativ stressfreien Monat.
Gelesen habe ich ein bisschen was, definitiv besser, als im Mai, aber weniger als „normal“ für mich. Aber ich habe so gut wie jedes Buch genossen und das macht es ja schlussendlich aus. Los gehts!
– Gelesenes –
Sherwood – Megan Spooner
Hierbei handelt es es sich um ein feministisches Retelling der Robin Hood Sage, in der nicht Robin of Locksley den bekannten Gesetzlosen miemt, sondern Marian, die Frau, die Robin heiraten sollte. Bereits im ersten Kapitel wird klar, dass Robin im Kreuzzug Richards von Löwenherz gestorben ist und Marian muss fortan mit diesem Wissen leben. Noch trauernd schleicht sie sich eines Abends in Robins alter Kleidung in den Wald, um einem jungen Mann zu helfen, der auf die falsche Seite des Gesetztes geraten ist und den sie vor dem Guy of Gisborn beschützen will. In ihrer Verkleidung verwechselt, glauben die Menschen fortan Robins Geist sei aus dem heiligen Land zurück gekehrt, um das Leiden zu beenden und Marian entdeckt eine Welt, in der ihr Wort Gewicht hat und kein Mann ihre Entscheidungen in Fragen stellt. Ich fand, dass es ein sehr spannendes und ernstes Buch war, die Autorin hat wunderbar mit Details gearbeitet und wirklich schlau geschrieben, Marian ist eine Heldin, die für ihre Stärke kämpft und dennoch nicht plötzlich zu Wonder Woman mutiert, sobald sie als Robin Hood auftritt. Es war realistisch und manchmal etwas langsam, aber definitiv spannend.
Coldhearted Boss – R. S. Grey
Mit dieser Autorin hat mich Katharina angesteckt. R. S. Grey bringt alle paar Monate eine romantische Komödie im Selbstverlag raus und auch, wenn es ein klares Schema gibt, kann man sich bei ihren Büchern drauf verlassen, süchtig zu werden und Spaß zu haben. In diesem Buch versucht eine junge Frau eine neue Perspektive in ihrem Leben aufzutun und bewirbt sich als Bauarbeiterin auf einer Baustelle. Der einzige Haken ist, dass der Bauleiter der Mann ist, den sie vor einigen Wochen beinahe in einer Bar abgeschleppt hätte, dann aber sitzen gelassen hat. Es ist eine Haters-to-Lovers Geschichte, mit viel Spannung und Atmosphäre, weil es auch im Wald spielt und so ein Gefühl von Camping vermittelt. Richtig schön für Zwischendurch und sehr unkompliziert.
Falling Fast – Bianca Iosivoni
In diesen Buch bin ich ganz unvorbelastet rein gegangen und hatte Spaß, während ich es gelesen habe. Das habe ich auch in meiner Rezension zum Ausdruck gebracht. Erst ein paar Tage später wurde die Kritik am Thema laut, am Marketing, an der Arbeit mit Sensitivity Readern. Ich will die Debate nicht totschweigen, kann aber herzlich wenig zum Thema beitragen. Eventuell schaut ihr euch ein paar Beiträge zum Thema an, wenn ihr euch ein Bild machen wollt und der Probleme bewusst werden. Dies ist aber mit einigen Spoilern verbunden.
Begin Again – Mona Kasten
Es sollte mittlerweile bekannt sein, dass Mona Kasten ein neues Buch veröffentlicht hat. Es ging zurück nach Woodshill und aus diesem Anlass wollte ich die komplette Reihe nochmal lesen. Begin Again hat mir 2016 sehr geholfen. Ich habe mich von Allie verstanden und Repräsentiert gefühlt, weil bei mir ebenfalls das Studium begonnen hat und ich auch meinen Platz finden musste. Niemals hätte ich gedacht, dass ich das Buch jetzt anders wahrnehmen würde. Habe ich aber. Dank Kaden. Kaden ist ein Arschloch. Er sagt zu Allie das eine und handelt dann komplett gegensätzlich, er hat dauernd einen beleidigenden Spruch auf den Lippen und zögert nie, Allie auf ihre Fehler (Ihre Weinerei, ihr Plappern, ihr Geruchs- und Geschmackssinn) hinzuweisen. Und dann erwartet er allen Ernstes, dass sie mit ihm ins Bett geht. Pfuu, was für ein Kerl. Ich muss sagen, dass ich das Buch für seine Landschaft und restlichen Figuren (außer vielleicht Scott, der ist mir ein bisschen too much) wirklich gerne mag, Allie und Dawn sind so toll, wenn es darum geht, sexistischen Mist aufzuzeigen und sich selbst zu verteidigen. Ich mag also schlussendlich nicht, wie Kaden allgemein mit Allie umgeht und in welchem Kontrast seine Handlungen zu seinen Worten stehen.
Percy Jackson and the Olympians: The Lightning Thief – Rick Riordan
Ich hatte dieses Buch schon im Spätsommer 2018 angefangen und bin dann in der Hälfte hängen geblieben. In einer stressigen Woche habe ich es dann wieder raus gekramt und innerhalb weniger Stunden beendet. Ach, Percy, Anabeth und Grover sind einfach die besten Stress- und Monsterbekämpfer von ganz Long Island. Ich finde, dass Percys Humor in der deutschen Übersetzung noch etwas mehr heraussticht, aber nach einiger Zeit hatte ich mich ans Englisch gewöhnt und mochte es. Und ich verfluche immer wieder den Film, weil er nach wie vor meine Erinnerungen an das Buch überlagert. Apropos Verfilmung: Die wohl beste Adaption der PJO-Reihe hat Leia Everett aus Portland gefilmt, auf ihrem Youtube-Kanal Frog City hat sie einige Szenen aus der ganzen Reihe mit einem fantastischen Cast verfilmt und ich kann diese kleinen Filmschnipsel immer wieder gucken.
Percy Jackson and the Olympians: The Sea of Monsters – Rick Riordan
Weiter ging es dann auch gleich mit Band 2, weil STRESS! Ich habe mich wegen meiner Prüfungen im Juli schon super verrückt gemacht und brauchte ein Buch, um mich zu beruhigen. Ich habe das Buch innerhalb von 24 Stunden gelesen, weil es so kurz und fix zu lesen war. Ich fand den Band früher immer ein bisschen schwach, aber jedes Mal, wenn ich ihn lese, lerne ich ihn mehr zu schätzen. Ich liebe es total, das Polyphemus Schafe sammelt. Nicht nur echte Schafe, sondern Schaf-Parfüm, Schaffigurinen, Schafrelikte, einfach alles SCHAF. :`)
Nachtlichter – Amy Liptrot
In meiner Rezension habe ich schon sehr ausführlich zu meinem Leseerlebnis mit dem Buch erzählt, deswegen schweife ich hier mal besser nicht aus. Ich fand es auf jeden Fall lesenswert.
Hope Again – Mona Kasten
Nach Begin Again waren meine Begeisterung nicht mehr so groß (Ich war einfach übersättigt was Liebesgeschichten angeht, denke ich), aber dieses Buch – aaah. Ich habe Feel Again geliebt und Hope Again passt perfekt dazu. Everly und Nolan waren eine interessante Konstellation, das Buch war ruhiger, erwachsener, langsamer und privater. Ich finde es super spannend, wie Mona Kasten es schafft, mit ihren Büchern den Zeitgeist zu spiegeln. Sie ist wunderbar sensibel mit dem Thema umgegangen, hat es toll gelöst und #Neverly war einfach zuckersüß. Außerdem mag ich die frische Zahnpastafarbe des Covers.
– Gehörtes –
Hörbücher haben mich irgendwie durch den halben Monat begleitet, sie waren perfekt auf dem Weg in die Uni oder auf der Arbeit zu hören, weil ich oftmals nicht mehr auf Buchseiten gucken konnte. Dabei habe ich mich an alte Favoriten gehalten.
Harry Potter and the Philosopher’s Stone – gelesen von Stephen Fry (Audible)
Ich habe mich in diesen Sprecher verliebt. Ich hatte schon einiges Gutes über ihn gehört, aber ihn wirklich zu HÖREN, war etwas ganz anderes. Das ist die Stimme, mit der ich Harry Potter von nun an in Verbindung bringen will. Ich liebe das kleine musikalische Intro, wie er die Stimme verstellt, um den Figuren leben einzuhauchen. Außerdem mag ich den Akzent sehr gerne und lerne gleichzeitig noch etwas zur Aussprache des British English, also besser kann es gar nicht laufen.
Magnus Chase und das Schwert des Sommers – gelesen von Nicolàs Artajo (Audible)
Eigentlich hätte ich lieber das englische Buch gelesen, aber meine Augen stellen sich in letzter Zeit etwas an, deswegen musste das Hörbuch herhalten. Mich stört etwas, dass sie es gekürzt haben, so gehen ein paar der witzigsten Details verloren, die die Reihe so besonders für mich macht. Gut gelesen ist es dennoch und ich liebe einfach Hotel Valhalla und die Flurgenossen von Etage 19.
Percy Jackson: The Demigod Diaries – gelesen von Nick Chamian, Jesse Bernstein, Joshua Swanson, Aaron Groben (Audible)
Dieses Hörbuch ist eine tolle Zugabe zu den Percy Jackson und Helden des Olymp Büchern. Es deckt ein paar Momente ab, die wir in den Büchern nicht zu sehen bekommen, beispielsweise wie Luke & Thalia Anabeth finden, wie Leo Festus reisefertig macht und was mit den Halbgöttern aus Kronos Armee passiert ist. Es ist düsterer als die Bücher, wie ich finde, etwas gruselig, aber so spannend. Wenn euch schon mal interessiert hat, warum Monster Halbgötter aufspüren können, dann ist auf jeden Fall die letzte Geschichte wahnsinnig spannend. Ein toller Konflikt zwischen zwei Kindern der Hekate.
– Geschautes –
Bones – 2. & 3. Staffel (Amazon Prime)
Anfang Juni steckte ich noch sehr in der Serie Bones – die Knochenjäger drin. Es war die perfekte Begleitung für meinen Tag und hat tatsächlich ein bisschen geholfen, wenn es ums Ekeln geht. Ich wage zu behaupten, dass ich ein bisschen weniger zimperlich bin, weil Bones Team die Vorteile und Eigenarten von Insekten so schön erklärt. Das Ende von Staffel 3 war überraschend, aber irgendwie auch gut, ich hatte das nicht kommen sehen.
Reading Infinitely (Youtube)
Amber ist eine recht kleine Booktuberin, aber mit ihrer ruhigen Art und einem ähnlichen Lesegeschmack wie ich, konnte ich mich gut mit ihr identifizieren. Gerade zum Ende des Monats habe ich ihre Videos durchgesuchtet, sie vloggt auch ihm College ein bisschen und hat schöne Reading Vlogs und Weekly Vlogs.
– Gekauftes –
Coldhearted Boss (R. S. Grey) | Ghost of the Shadow Market (Cassandra Clare, Sarah Rees Brennan, Maureen Johnson, Kelly Link, Robin Wasserman) | Die Prophezeiung des magischen Steins (Stephan M. Rother) | Emily Bones: Die Stadt der Geister (Gesa Schwarz) | Hope Again (Mona Kasten) | Nevernight (Jay Kristoff)
Die Prohphezeiung … und Emily Bones habe ich gebraucht über Medimops gekauft, weil ich bei den eBook Rezensionsexemplaren einfach nicht voran komme und mich schon ganz schlecht fühle deswegen. Ghosts of the Shadow Market hatte ich vorbestellt und ganz vergessen, bis die Versandbenachrichtigung kam, aber jetzt mag ich es nicht mehr hergeben. (Auch, wenn es ungelesen ist.) Hope Again ist irgendwie selbst erklärend, oder? Ich bin am 10. Juli in Erfurt bei Mona Kastens Lesung, da musste ich einfach das Buch vorher kennen. Und Nevernight war ein sehr spontaner Kauf, Piera Ford postet so wunderschöne Bilder vom Dreh ihrer Adaption, da musste ich einfach wissen, worum es geht. Und bisher (circa S. 280) liebe ich es mehr als gedacht.
Wie war euer Juni? Was für spannende Bücher haben euch begeistert? Ich hoffe, dass mein Juli mit diesem Juni mithalten kann und wünsche euch einen schattigen Platz bei dieser Hitze.
evilgenius meint
Hey ^^
Also ich finde schon, dass du diese Beiträge jedes Mal so einleiten kannst. Über das Verstreichen der Zeit wundere ich mich zu Anfang jedes Monats nämlich auch xD
Ah Begin Again … Die Reihe steht seit einiger Zeit auf meiner Liste ich habe es aber nicht eilig. Einerseits wird sie gehypt, anderseits hat mir eine Kommilitonin gesagt, dass es 0815-New Adult sein soll, während eine Freundin von mir, die Band 1 bis 3 erst kürzlich gelesen hat, aus dem Schwärmen nicht mehr rauskommt. Irgendwann wird die richtige Zeit kommen, wahrscheinlich wenn ich mal richtig Lust auf NA bekomme …
Du guckst Bones? 😀 Seit wann? Ich gestehe, als die allerletzte Episode ausgestrahlt wurde, hatte ich ziemlich viel um die Ohren. Eine ganze Weile lang. Ich stelle gerade fest, dass es schon fast zwei Jahre her ist O.o Da muss ich mir wohl noch mal die gesamte letzte Staffel vornehmen, was ja glücklicherweise nicht gerade eine Zumutung sein wird ;P
Meine Schwester und ich reden seit Jahren davon, die LoveLetterConvention zu besuchen, dafür müssten wir nicht mal weit fahren, aber unsere Lieblingsautorin war dieses Jahr ohnehin nicht da. Ich bin allerdings ziemlich überrascht, hier davon zu lesen, da ich den Eindruck habe, dass sie auf Buchblogs kein großes Thema ist.
Rezensöhnchen? Ich mag den Namen. Die einzige literarische Studierendenzeitschrift Deutschlands? *huscht rückwärts durch die Tür und geht der Seite einen Besuch abstatten*
Friederike meint
Hallo!
Ich fühle mich einfach so unkreativ, die Beiträge so zu beginnen. Obwohl es ja auch der Wahrheit entspricht.
Ich denke Begin Again ist als Einstieg in das Genre ganz gut, weil es noch sehr nah an den stereotypischen Romanen des Genres dran ist. Obwohl ich mich gerne einrede, dass es doch etwas besser und origineller ist. (Ich habe noch kein NA Buch gelesen, in dem jemand wandern geht.) Ich finde, dass gerade die letzten beiden Bände definitiv besser und origineller geworden sind, also Feel Again und Hope Again kann ich vorbehaltlos empfehlen.
Bones gucke ich erst aktiv seit Mai, glaube ich. Ich bin irgendwo bei Staffel 4 stehen geblieben und früher habe ich es gar nicht geschaut, weil es doch echt eklig ist. Irgendwann beende ich es bestimmt noch, aber gerade bin ich etwas übersättigt mit der Serie.
Ich habe auch noch nicht viel von der LLC auf Buchblogs gehört, aber ich war echt begeistert. Und es freut mich sehr, wenn du dem Rezensöhnchen einen Besuch abstattest.
Alles Liebe und vielen Dank für deinen Kommentar
Friederike.