Eine New Adult Reihe wahllos und durcheinander zu lesen, scheint ein neues Hobby von mir zu werden. Denn das heutige Buch ist Teil 4 einer Reihe, die sich um die Mitglieder der New Orleans Football-Mannschaft dreht. Ich kenne die anderen Bände kein Stück, habe nicht mal die Inhaltszusammenfassungen gelesen. Ich behaupte einfach mal, dass deswegen die Rezension eine sehr ehrliche sein wird.
Darum gehts
Chess musste sich in ihrem Leben schon viele blöde Sprüche zu ihrem Namen anhören. Als Fotografin erweckt das oftmals einen falschen Eindruck und der Quarterback des Footballteams, dass sie nun in einem Nacktshoot ablichten soll, scheint dabei keine Ausnahme zu sein. Chess muss zeigen, wer die Hose anhat, doch auch wenn Finn Mannus gerade nichts trägt, lässt er sich nicht so schnell unterkriegen.
Meine Meinung
Gleich zu Beginn des Buches ist mir vor allem der Schreibstil aufgefallen. Er ist detailliert, hat eine gewisse Tiefe und lässt den Leser wunderbar in die Köpfe der Figuren blicken. Was mich weniger beeindruckt hat, waren die Beleidigungen, die Chess und ihr bester Freund benutzt haben. Wörter wie „Bitch“ gehören für mich nicht in ein freundschaftliches Gespräch und sind schon gar nicht eine Anrede für deinen besten Freunde. Ich weiß, dass das irgendwie ein Trend geworden ist, aber ich kann und will das nicht nachvollziehen oder mögen.
Die erste Hälfte des Buches hat sich super gelesen. Es war schnell, spannend und lustig. Die Kabellein zwischen Finn und Chess waren wunderbar witzig und geladen und ich habe richtig Spaß gehabt beim lesen. Die Anziehungskraft, die beide spüren, haben sie langsam zu einer Freundschaft geformt und als Chess plötzlich bei Finn einzieht, können sie die freundschaftlichen Gefühle nicht länger auf diese reduzieren.
Allerdings blieb die Beziehung nicht so toll, wie zu Beginn. Vielmehr hat sich der bisher eigentlich sehr schöne und originelle Roman zu einem typischen Abklatsch des Genres entwickelt. Kitschige Szenen, schwülstige Geständnisse und sehr viel Gefühlsdusselei beherrschten plötzlich die Handlung. Das mag ab und zu mal schön und angebracht sein, aber nicht die ganze Zeit über. Ich wollte das nach einer Weile wirklich nicht mehr lesen und habe mich regelmäßig überwinden müssen weiterzulesen.
Der Konflikt, der letztendlich auftritt, wurde vor allem von Außenstehenden heraufbeschworen, wie den Teamkameraden von Finn. Alle glaubten besser zu wissen, wie die Beziehung von Finn und Chess laufen soll und haben konstant ihren Senf dazugegeben. Dadurch wurden natürlich den beiden Protagonisten fiese Gedanken in den Kopf gesetzt und ein Teil von Finns Vergangenheit scheint für Chess unüberwindbar. Mir ging das deshalb so gegen den Strich, weil ich es auch im realen Leben nicht leiden kann, wenn andere Leute etwas besser wissen zu glauben. Und hier bekomme unsere Protagonisten von allen Seiten nur Ratschläge, wie sie es nicht machen sollen und das es anders doch viel besser wäre.
Ich fand die Beziehungen aller Figuren an manchen Stellen zu übertrieben. Manche Witze wurden zu oft gemacht, zu sehr ausgewalzt. Zudem ist Chess‘ bester Freund bisexuell. Schwärmt er noch zu Anfang des Buches von den Football-Spielern entscheidet er sich schlussendlich für ein Mädchen. Das ist zwar jedem sein gutes Recht, aber wenn schon die Betonung auf die Vorliebe für Männer gelegt wird, kann das Ausweichen auf einen weiblichen Partner schnell falsch wirken. Obwohl die beiden wirklich ein süßes Paar sind.
Mir gefiel allerdings, dass eine missglückte Schwangerschaft Bestandteil des Buches war. Ich finde, dass es ein sehr wichtiges Thema ist und außerdem hat es dem Buch eine gewisse Tiefe gegeben, die in meinen Augen viel wett gemacht hat.
Insgesamt gebe ich dem Buch eine mittlere Bewertung, weil es viele gute Stellen hatte, aber leider auch ein paar schlechte.
Autor*in: Kristen Callihan • Titel: Game On – Trotz allem du (Game On #4) • Verlag: LYX • Seiten: 449 • Format: Taschenbuch, eBook • Preis: 10,00 (TB); 8,99 (ePub) • Erscheinungstermin: 21. Dezember 2017 • Neugierig?
Ein herzliches Dankeschön an den Lyx.digital- Verlag und NetGalley für die Bereitstellung dieses digitalen Rezensionsexemplars.
[…] glaube, dazu habe ich bereits alles in der Rezension gesagt. Mittlerweile bin ich bei Liebesromanen sehr vorsichtig geworden und dieses Buch war ein […]