Ich habe dieses Jahr das erste Mal am NanoWriMo teilgenommen. Und dachte mir, es wäre doch toll meine Erfahrung festzuhalten. Nun. Ihr bekommt einen sehr ehrlichen, realistischen und vor allem chronologischen Einblick in meinen Schreibmonat.
Mittwoch – (1. November 2017)
Oh Gott, es geht schon los. Warum haben denn alle schon um Mitternacht angefangen zu schreiben, schlafen die denn gar nicht? Aber das ist so cool! Ich fühle mich inspiriert.
Donnerstag – (2. November 2017)
Es ist immer noch cool!
Freitag – (3. November 2017)
Ich habe heute Plätzchen gebacken. Den GANZEN Nachmittag lang. Mein Schreibtisch klebt jetzt. Määäh. Aber – Schreiben!
Samstag – (4. November 2017)
Ich schreibe morgen was. Kein Bock. Zu Müde. Zu viel Arbeiten.
Sonntag – (5. November 2017)
Habe den ganzen Tag Shadow & Bone gehört. War super! Aber dafür nichts geschrieben.
Montag – (6. November 2017)
Auschlaaaafen. Zu müde für alles.
Dienstag – (7. November 2017)
Ist ernsthaft schon Dienstag? Und ich habe seit wie vielen Tagen nichts mehr geschrieben? Oh Gott.
Mittwoch – (8. November 2017)
Hausaufgaben, Hausaufgaben, Hausaufgaben. Prokrastinieren.
Donnerstag – (9. November 2017)
Soll ich Scrivener installieren? Wird es dann leichter?
Freitag – (10. November 2017)
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Montag – (20. November 2017)
Ich habe meinen Stick mit allen Nano-Dokumenten in der Uni liegen gelassen. Ach. Du. Scheiße. Da ist mein Leben drauf.
Dienstag – (21. November 2017)
Dozentin hat den Stick. Muss ihn nur abholen. Soll ich ihn abholen? Nööö – zu faul.
Mittwoch – (22. November 2017)
Stick abgeholt. Yippie.
Donnerstag – (23. November 2017
Was ist Schreiben?
Freitag – (24. November 2017)
Weiter geht’s. Ist echt unglaublich, wie gut sich das anfühlt. Und ich bin so inspiriert. Habe versucht im Zug zu schreiben, das lief auch ganz gut, bis sich nicht eine, sondern zwei Gruppen Jungs (nacheinander) in mein Abteil gesetzt haben. Ich fühlte mich dann die ganze Zeit beobachtet und hatte Angst, dass sie mir auf den Laptop gucken. Habe es dann sein lassen und lieber stumm geplottet.
Habe später meiner besten Freundin den kompletten Plot erzählt und sie hat so fiese Fragen gestellt, die ich nicht beantworten konnte. Da gibt es offensichtlich noch ein paar große Plotlöcher, die ich stopfen muss. #erledigt
Samstag – (25. November 2017)
Zu viel los, um meine Gedanken zu ordnen. Familienwochenende.
Sonntag – (26. November 2017)
War mit der Familie im Kino Paddington 2 gucken. Kam nicht zum schreiben, musste ja packen um wieder nach Bamberg zu fahren.
Montag – (27. November 2017)
Habe am Blog gearbeitet. Das zählt doch auch als schreiben, oder?
Dienstag – (28. November 2017)
War einkaufen, habe Wäsche gewaschen und – nicht geschrieben. Ich hasse mich.
Mittwoch – (29. November 2017)
Heute kam die Panik zu besuch. Wir hatten eine nette Unterhaltung mit Tee und Pfefferkuchen. Wir kamen zu dem Schluss, dass fast 10k auch okay sind, vor allem da meine Handlung noch im Entstehen ist.
Donnerstag – (30. November 2017)
Ich könnte ja nochmal meinen Wordcount updaten, vielleicht wird es dann mehr … Die NaNo-Seite lässt mich nicht an meinen Account ran! Arrgh.
Na, habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich finde das Konzept des NaNos toll, mag mich aber nicht gerne unter Druck setzen, vor allem, da ich gerne die perfekten Worte finde und dementsprechend langsam schreibe. Trotz meiner traurigen Wortzahl habe ich endlich einen „guten“ Plot entwickelt und bin mir über einige Figuren klarer geworden. Da hat vor allem das „Gespräch“ (Es fühlte sich mehr wie ein Verhör an – Sorry, Annika!) mit meiner Freundin geholfen. Sie hat einfach so viele (schlaue) Fragen gestellt, die mich zwangen Dinge über die Handlung und Figuren auszusprechen, über die ich nie wirklich nachgedacht hatte. Aber jetzt habe ich diese Fakten im Kopf und kann alles irgendwie deutlicher sehen. Mein „Bild“ hat endlich richtige Konturen bekommen und ist nicht länger verschwommen.
Auch wenn die Statistik was anderes sagt, war der NaNo für mich ein Erfolg, wenn auch nicht in dem Ausmaß, wie ich es mir gewünscht hätte.
Jacquy meint
Schöne Art des Berichts 😀 Ich könnte mich auch nicht dazu zwingen, denn sobald ich mir etwas fest vornehme, habe ich keine Lust mehr darauf. Deshalb lerne ich auch extrem wenig Spanisch: Ich setze es jeden Tag auf meinen Plan und will dann nicht mehr. Was mich aber interessieren würde: Machst du dieses Jahr wieder mit? Und was ist in der Zwischenzeit aus deinem Projekt geworden? 🙂
Friederike meint
Hii!
Ich darf mir keine To-do Listen mehr machen, weil ich sie auch nicht einhalten kann, hehe.
Ich habe fest vor dieses Jahr wieder mitzumachen, auch mit demselben WIP, da kann ich im Moment einfach am meisten dran arbeiten und es macht am meisten Spaß. Plotten tue ich schon das ganze Jahr, wenn auch immer Bruchstückhaft wegen der Uni und der Arbeit. Allerdings will ich noch warten bis ich genau weiß, was wann passiert, sonst schweife ich beim schreiben dauernd ab und komme nie dahin, wo ich hin will.
Vielen Dank für deinen tollen Kommentar, ich denke, ich mache dieses Jahr wieder so ein NaNo-Tagebuch.
Alles Liebe,
Friederike.
Jacquy meint
Toll, dass du dich nicht entmutigen lässt und es noch mal versuchst. Ich drücke dir die Daumen, dass es dieses Mal besser klappt! Ein genauer Plan ist wahrscheinlich schon mal ein guter Stützpfeiler um sich dann auch wirklich aufs Schreiben konzentrieren zu können.
Hanna meint
Das ist ein wirklich witziger Erfahrungsbericht! ^^ Und leider weiß ich von 2016 nur allzu gut wie sich klägliches Scheitern anfühlt! Da bist du nicht alleine. Sicherlich ist es eine Herausforderung die einen auch motivieren kann, aber ebenso kann es auch einen wie mich zB zu sehr unter Druck setzen und dann bleibt doch irgendwie alles auf der Strecke liegen.
Ich hoffe, du bist erfolgreich mit deinem Projekt weiter gekommen?
LG Hanna
Friederike meint
Hallo!
Ja, ich bin sehr erfolgreich weiter gekommen, die Hintergrundgeschichte ist ein bisschen klarer geworden, nur muss ich jetzt eine Menge recherchieren, um eine gute Repräsentation abzuliefern. Und ich finde es war kein „Scheitern“ in diesem Sinne, denn jedes bisschen, dass man an Arbeit in sein Werk steckt ist schon super. Man lernt es besser kennen und Fehler können so hilfreich sein. Lass dich bloß nicht entmutigen, Geschichten brauchen auch oft Zeit. Das habe ich im letzten Jahr gelernt. Es ist nicht wichtig wann ich das Buch veröffentliche oder ob überhaupt. Ich will mit meinem Werk zufrieden sein, das Beste aus ihm raus holen und dafür brauche ich einfach noch etwas. Susan Dennard ist eine meiner absoluten Lieblinsgautorinnen und sie macht es ganz genau so. Ich drücke dir alle Daumen, dass auch du weiter kommst, diese x-tausend Wörter am Tag müssen ja nicht immer ausgeschrieben werden, manchmal reicht es schon, sie nur zu denken.
Alles Liebe,
Friederike.