Ich war auf der Frankfurter Buchmesse! Wow, das stand für Oktober 2022 eigentlich nicht auf meiner Bingo-Karte, aber es war cool nach so langer Zeit wieder auf eine Messe gehen zu können. Ich bin eher spontan hingefahren, weswegen ich kaum Dinge geplant habe, sondern mich einfach habe überraschen lassen. Deswegen gibt es hier einen kleinen chaotischen Rückblick, falls ihr wissen wollt, wie das Messegeschehen so war.
erster Punkt: Überwältigung
Vorweg muss ich gleich gestehen, dass ich mir zwar Programmpunkte rausgesucht habe, aber nichts außer den Signierstunden eingehalten habe. Dafür war ich zu überwältigt von den Menschenmassen, der Lautstärke; der krasseste Reizüberflutung ever. Ich bin also meine drei Tage auf der Buchmesse eher planlos rumgelaufen, wurde für eine Mitarbeiterin von Droemer Knaur gehalten (Messe Faux Pas Nr. 1 – Schwarz tragen. Aber ich konnte den Menschen tatsächlich weiterhelfen, das war irgendwie cool.) und habe mich wie ein Leuchtturm gefühlt, weil mein Kopf sich die ganze Zeit von links nach rechts dreht, um möglichst alles mitzubekommen.
Nach drei Jahren Buchmenschen-Abstinenz war ich übrigens auch völlig aus der Übung wie man Buchmenschen anspricht, bin mehrmals an Autor*innen und Blogger*innen vorbeigelaufen, die ich kannte, weil ich mich einfach zu sehr nach Imposter gefühlt habe, um Hallo zu sagen. Wenn ich dann aber mal mit jemandem gesprochen habe, habe ich nicht mehr aufgehört zu plappern, was bestimmt die ein oder andere Person ein Ohr gekostet hat. (Befriending me always comes with a risk). Außerdem habe ich gelernt, wie ich mich als Introvertierte Person verhalte, wenn meine soziale Batterie leer ist, ich bin glaube ich, in einem Stadium von Schock und mir-ist-alles-egal und oh-fuck-gucken-die-mich-an-soll-ich-was-sagen und wollen-die-wirklich-was-von-mir rumgelaufen. Am Sonntag habe ich irgendwann von all den Eindrücken angefangen zu zittert, das kannte ich so von mir auch nicht. (Der Kaffe dazu war auch nicht hilfreich.) War ein bisschen crazy, um ehrlich zu sein. Gut crazy, aber eben auch überwältigend. So überwältigend, dass ich leider auch wirklich wenige Fotos gemacht habe, weswegen es nur diese traurige kleine Collage gibt.
Ich fand es besonders spannend zu sehen, wie viele Menschen mit Maske/ohne Masken unterwegs waren. Gerade auf Messen, wo so viele Menschen aufeinander hocken, finde ich es sinnvoll eine Maske zu tragen, denn auch ohne Pandemie erkälten sich viele Menschen nach einem Messebesuch. Aber in 2022 gehörte man zu den Außenseitern, wenn man Maske trug und ich habe mich manchmal doch etwas bescheuert gefühlt mit meiner.
zweiter Punkt: Planlos
Ich habe mich leider auch kaum auf dem Messegelände bewegt, die ersten zwei Tage bin ich fast nur in Halle 4 gewesen, wo die Publikumsverlage rund um YA, NA & Fantasy ausstellten. (es gibt einfach so viel zu sehen und durch die Menschenmengen dauert alles doppelt so lange.) Halle 4 war an jedem Tag richtig voll, man konnte praktisch kaum durch die Gänge gehen, ohne nicht jemanden zu berühren. Am letzten Tag bin ich in die Hallen der internationalen Verlage mal rein, aber da haben sie schon wieder zusammengepackt (was normal ist) aber ich fand’s dennoch spannend zu sehen welche Verlage es gab und was die so präsentierten.
Das Gelände & Wetter waren allerdings wunderschön, ich mag die Agora der FBM sehr, mit ihrem Wasser und den Bäumen, das ist ein angenehmer Ausgleich zur Hallenluft. Die TikTok-Bühne war wild, aber ich habe durch sie ein paar interessante Menschen rumlaufen sehen (z.B. Sarah Sprinz & Jay Kristoff).
dritter Punkt: Termine & Menschen
Freitagabend, kurz nachdem ich ankam bin ich dann eher zufällig Janika @lektorat_nordgewandt begegnet und konnte ein bisschen mit ihr quatschen, allerdings kam ich so spät in Frankfurt an, dass die Messe dann auch bald geschlossen hat. Samstag konnte ich auch die liebe Rabia @rabiaschreibt treffen, für die ich vor einigen Wochen Testlesen durfte, aber noch nix verraten darf. Aber es wird toll! Rabia und ich haben echt viel reden können und ich bin ihr dann ein bisschen hinterher gezockelt, weil ich wirklich keinen Plan hatte. So lernt man aber auch neue Menschen kennen, also vielleicht ist das der Trick? Beim Planlos-über-die-Agora-laufen am Samstag bin ich dann in Isabella von @nochmehrbücher reingerannt und habe mit ihr quatschen können, was auch super schön war. Samstagabend hat mich Justine Pust (weil sie und Rabia sich kennen) zum Ende der Signierschlange von Tami Fischer bugsiert, weil die so unendlich lang war. (So lieb von ihr, hallo? Sie kannte mich gar nicht, aber war gleich so ‚Mache ich‘!)Da hat mich dann Jule von @kunstvonjule angesprochen und mit ihr und ihrer Begleitung Maria @izqui_art habe ich dann den Abend ausklingen lassen. (Ich habe so viel geredet, I’m very sorry.)
Sonntag hatte ich dann tatsächlich einige feste Messtermine, Frühs bin ich zum Romance Talk von Nena Tramountani & Maren Vivienne Hase bei der Lit.love-Eventbühne gegangen, wo ich endlich mal Franny @theshadowxwriter getroffen habe und ein bisschen quatschen konnten. Beim Bookstagram-Treffen auf der Agora waren wir dann von den Menschenmassen ähnlich überwältigt (sooo viele Bookstagrammer*innen, whoa.) und haben uns einfach irgendwo hingesetzt und geredet. Gegen Mittag musste ich mich nochmal durch die Massen in Halle 4 schlagen, weil ich ins Blogger*innen-Treffen von Kara Atkin reinkam und durfte sie dann zusammen mit ein Paar sehr lieben Mädels eine Stunde lang zum Seoul-Duett löchern und schon ein bisschen etwas zu ihrem nächsten LYX-Projekt erfahren. (Es wird so cool!) Ein paar wenige Termine habe ich dann doch tatsächlich einhalten können, wie die Signierstunde von Merit Niemeitz zum Beispiel am Sonntag. (Beim Warten habe ich mich auch genauer zu Mounia Jayawanth informiert, die neben Merit signiert hat, und ihre Bücher muss ich auch noch ganz bald lesen!) Sonntag habe ich es auch noch geschafft ein bisschen ausführlicher mit Tami zu quatschen, obwohl meine soziale Batterie dann schon sehr leer war und ich mehr wie ein Zombie vor mich hin gestarrt habe.
Und dann ging es auch bald wieder heim, weil ich Montag gleich wieder arbeiten musste und noch ein bisschen Ruhe brauchte, um diese Messe zu verarbeiten. (Spoiler: Ich brauchte fast eine Woche um diese Messe zu verarbeiten.)
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