Wenn ich bedenke, dass ich für 2020 schon so einen Beitrag schreiben wollt und das immer noch nicht passiert ist, dann fühle ich mich schon etwas schlecht. Aber nur ein bisschen, weil 2020 hart war, 2021 nur minimal leichter und ich nicht die Kraft und Energie habe, um mich deswegen noch mehr fertig zu machen. Also gehts auf diesem Blog nach 2019 nahtlos mit 2021 weiter und das verfluchte Jahr 2020 existiert nur in ein paar wenigen Rezensionen. Oh, it’s just like Magic!
So. 2021, also.
Laut Goodreads war 2021 zahlenmäßig mein schwächstes Lesejahr, aber insgesamt wohl eines der besseren, weil meine durchschnittliche Sternebewertung bei 4,0 Sternen lag. Gelesen habe ich 64 Bücher, dazu kommen bestimmt noch mindestens 10 angefangene, die ich nie beendet habe. We love that for us. Ich glaube, mein Stapel angefangener-und-nie-beendeter-Bücher ist bald fast so groß wie mein SuB. Ich nenne ihn auch liebevoll SaB (= Stapel angefangener Bücher). SuB und SaB chillen also schön in einer Ecke meines Gehirns und ich tu so, als wären sie nicht da.
Wenn ich mich mal ohne Goodreads an das Lesejahr erinnere – oder es versuche -, dann habe ich so viele Bücher gelesen, dass ich sie ohne Hilfe gar nicht alle aufzählen kann. Das kann ich sonst zwar auch kaum, aber 2021 ist irgendwie besonders schwammig. (Irgendwie ist übertrieben, ich habe das Jahr mit einer Diagnose zu meiner Mental Health gestartet, ich weiß also sehr genau wo das herkommt, aber ich schweife ab. Sehr. Sorry.)
Ich konnte das ganze Jahr eigentlich nicht so richtig einschätzen, was ich lesen wollte, weswegen ich so viele angefangene Bücher habe. Die Unfähigkeit abzuschätzen was ich lesen will, hat mich ehrlich gesagt irgendwie eiskalt erwischt und dann auch wieder nicht, weil es ja das ganze Jahr angedauert hat. Wtf. Ich schreibe in *komischen* Intervallen darüber, dass ich Stimmungsleserin bin, but man this sucks when you don’t even know what mood you’re in. Wie viele Bücher ich einfach anfangen musste, ehe ich etwas fand, dass meine Aufmerksamkeit für länger als drei Seiten halten konnte.
Dazu kam auch noch, dass es mir ziemlich schwer fiel mich in Büchern fallen zu lassen, Lesen hatte nicht wirklich die stressreduzierende Funktion, die es sonst immer hatten. Eskapismus? Nicht da. (Stressige Bücher lesen hilft da übrigens auch nicht. Das Trauma, dass The Dragon Republic mir beschert hat, hält immer noch an.)
New Obsession unlocked
Mitte des Jahres habe ich dann eine neue Form des Eskapismus gefunden: K-Pop. Ja, wirklich. Mein Fangirlherz wurde schlagartig reanimiert und seitdem singe ich auf pseudo-koreanisch vor mich hin, wenn ich Musik höre. Ich will dieses Jahr sogar richtige Koreanisch-Kurse besuchen, um zumindest im Ansatz verstehen zu können, was meine liebsten Gruppen so sagen, anstatt mich auf Untertitel verlassen zu müssen. But whoah, K-Pop ist ein Zeitfresser und auch wenn es ein guter Eskapismus ist, funktioniert es manchmal zu gut, weil ich für Tage dieses Loch nicht verlassen habe. Da liest man dann verständlicherweise weniger. (Wenn ihr ein Fallbeispiel haben wollt, wie zeitintensiv K-Pop ist: Ich bin gerade 10 Minuten durchs Zimmer getanzt, anstatt diesen Beitrag zu schreiben, weil ein (!) K-Pop Song lief. Stillsitzen geht da nicht. Und wenn ihr einen kleinen Einblick in meine K-Pop Reise wollt – ich habe auf Instagram dazu ein Highlight. Hehe.)
Deswegen habe ich auch ein paar Bücher gelesen, die sich mit K-Pop beschäftigt haben und die gehören ungelogen zu meinen schönsten Leseerfahrungen in 2021. Ich weiß nicht, warum K-Pop so ein guter Katalysator für mich geworden ist, but here we are and it’s not going away soon. Ich besitze jetzt übrigens auch schon drei Alben meiner Lieblingsgruppe und plane auch schon welche ich als nächstes kaufe. (Über Konzerte reden wir hier nicht.)
Bist du eigentlich auch auf etwas stolz in 2021?
Kurzantwort: Ja. Lange Antwort: Etwas, auf das ich auch immens stolz bin und von dem ich auf Instagram schon erzählt habe ist, dass ich sage und schreibe 7 Bücher testgelesen habe in 2021. Von fünf krass tollen Autorinnen und das ist echt mit eine der besten Sachen, die in 2021 passiert sind. Ich will nicht angeben, aber zumindest kurz festhalten, dass das ziemlich krass ist für mich. Ein Buch festzulesen war etwas, dass ich immer machen wollte, aber nicht wirklich für erreichbar gehalten habe. Weil also … Beim Buchbloggen habe ich ziemlich lange gebraucht um Fuß zu fassen und von Instagram will ich gar nicht reden. Und *Selbstzweifel*. Aber fünf Menschen konnten was mit meinen Gedanken anfangen und wollten diese vor Erscheinen ihres Buches haben und ich grinse deswegen jetzt immer wie blöd bestimmte Bücher an. (Noch mehr als sonst.)
And for the record: Ich bin irgendwie auch stolz drauf mir einen Therapieplatz gesucht zu haben (& einen bekommen zu haben) und meine mentale Gesundheit regelmäßig anzugehen.
Das war 2021 in a nutshell, ihr könnt gerne Fragen stellen und sonst verweise ich auch einfach mal auf meinen Bookstagram-Account, da habe ich ein bisschen besser festgehalten was mich in dem Jahr so beschäftigt hat.
Tina meint
Liebe Friederike,
keiner verpflichtet dich jedes jahr nen Jahresrückblick zu bringen. Wenn 2020 ausgefallen ist – shit happens. Dein Blog, dein Inhalt, deine Worte oder eben auch nicht.
Deine Erläuterung zu diesem verschwommenen Jahr 2021, kann ich nachvollziehen. Tatsächlich nicht beim Lesen, doch bezüglich des Alltages. Ganz merkwürdiges Jahr, wirklich.
Auch wenn dich das Lesen nicht mehr so runter gebracht hast, die passende Alternative hast du gefunden, Also sing weiter die Songs und tanze durch den Tag, solange es dir gut tut.
Liebe Grüße & weitehrin ein gutes Jahr 2022
Tina
Friederike meint
Liebe Tina,
Danke für dein Verständnis. Manchmal fällt es mir schwer zwischen dem Wunsch/Pflichtgefühl von Kontinuität und dem simplen „ist dein Ding, du kannst machen was du willst“ zu unterscheiden.
Wenn man mich nach meinem Alltag in 2020/2021 fragen würde wüsste ich neben der Uni auch nicht was ich antworten soll, es ist einfach alles ein Kuddelmuddel in meinem Kopf.
Ganz liebe Grüße zurück
Friederike
Kate meint
Hallöchen,
ich glaube, ich habe 2021 auch so viele Bücher angefangen und nicht beendet wie lange zuvor nicht mehr. Ich hab auch immer ganz lange nicht das richtige Buch für den Moment gefunden. Also dass mich nicht so viele Bücher richtig packen konnten, kenne ich so auch nicht.
Hoffentlich läuft 2022 lesetechnisch noch besser 🙂
Und ich wünsche dir ganz viel Kraft für deine mentale Gesundheit!
Liebste Grüße, Kate
Friederike meint
Hallo Kate,
das ist ein ganz komisches Gefühl, oder? Das hat mich einfach sehr verunsichert, aber es erleichtert mich, dass ich nicht alleine damit bin.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es 2022 für dich auch wieder besser läuft.
Und Danke 💚
Alles Liebe
Friederike