März ist für jeden Buchnerd ein besonderer Monat, nur dieses Jahr leider nicht so wie sonst. Die Leipziger Buchmesse ist ausgefallen und das hat jeden wohl auf eine Art schwer getroffen. Weil ich aber nicht in Traurigkeit deswegen versinken will, teile ich mit euch heute ein Herzensbuch, dass für mich ganz besonders mit der Messe in Verbindung steht.
HERZENSBÜCHER IM ÜBERBLICK:
- Wir stellen unsere Herzensbücher zum 20. eines jeden Monats vor. Egal ob auf einem Blog, Instagram oder Twitter.
- Schreibe frei darüber, wieso dieses Buch ein Herzensbuch ist.
- Beitrag mit maximal 500 Wörter. Dieses Format soll kurz und knackig sein.
- Verlinkt Sabrina und Janika in euren Beiträgen und erklärt das Format kurz.
- Habt Spaß und verteilt die Liebe der Herzensbücher in der Welt.
Der Name des Windes│Patrick Rothfuss
Dieses High Fantasy Juwel ist bestimmt jedem schon mal begegnet, wenn nicht, stelle ich es euch jetzt kurz vor. Das Buch erzählt die Geschichte von Kvothe, dem größten Magier seiner Zeit. Um Kvothe ranken sich viele Geschichten und Legenden, einige davon hat er sogar selbst in die Welt gesetzt, um sich zu schützen. Er ist umstritten und zu Beginn des Buches erfährt man, das ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt ist, weil er als Königsmörder gilt. Kvothe erzählt in diesen Büchern nun seine Geschichte und dabei folgt man ihm von Kindesbeinen an über seinen Weg an die Universität, wo er Magie studiert, später die Welt bereits als begabter Laute-Spieler und wie er all dies nutzt um mehr über die geheimnisvollen Wesen zu erfahren, die seine Eltern getötet haben.
Abgesehen davon, dass die Magie hier ganz besonders ausgeklügelt ist und sich wie der große Bruder von Harry Potter anfühlt (so sehr, dass ich nach dem Lesen erstmal realisieren musste, dass das nicht wirklich funktioniert und ich dann sehr traurig war), fand ich auch den Erzählstil und Kvothe selber wunderbar. Die Welt ist fantastisch und anders, ich finde, man merkt immer, wenn Autor*innen gerne Videospiele spielen, die Art wie sie Dinge beschreiben, ist für mich so viel greifbarer als bei anderen.
Ich mag auch richtig gerne, dass man praktisch am Ende einsteigt, als Kvothe seine Abenteuer schon erlebt hat und man seinem Alltag als Wirt folgt. Ich liebe die Ruhe, Normalität und Aura des Mysteriösen, die damit einhergeht, es liest sich wie der Vorabend eines Krieges. Man weiß einfach, dass dort mehr dahinter steckt und das Stück für Stück herauszufinden, hat mir großen Spaß gemacht. Das Geheimnis um die Chandrian finde ich auch unglaublich gut gemacht, Kvothe muss wirklich nach Brotkrummen an Informationen über sie suchen und die Legende, die sie umgibt, jagt mir jedes Mal wieder eine Gänsehaut über den Rücken.
Warum dieses Buch nun für mich so wichtig ist, ist simpel. Ich habe es mir 2016 auf der Leipziger Buchmesse gekauft, nachdem ich es das ganze Wochenende über schon als Leseprobe mit mir herum geschleppt habe und mir manchmal sogar Textstellen habe vorlesen lassen – keine gute Idee, btw, Google Books klingt furchtbar -, wenn ich gegessen habe oder Zähne geputzt. Ich durfte in der Wohnung von Freunden übernachten, die weg waren, habe ein bisschen Erwachsenenleben schnuppern dürfen und fand in Kvothe einen Begleiter bei diesem ersten Schritt. Wenn ich früh allein in der Küche saß und meine Cornflakes aß, konnte mich Kvothe mit ins Wirtshaum „Zum Wegstein“ nehmen, auf dem Weg zur Messe konnte ich lesen, wie er seiner Jagd nach Skrael nachging und Dorfbewohner beschützte. Dieses ganze Wochenende war für mich ein Sinnbild dessen, was ich mal erreichen wollte: Eine gemütliche Wohnung, eine Stadt, in der ich mich wohl fühlte, die Möglichkeit, das zu tun, was ich liebe und all diese Wünsche und Hoffnungen verbinde ich jetzt mit dem Buch.
Heute schaue ich es an, erinnere mich an die Zeit damals, wie ich mich gefühlt habe, wovon ich geträumt habe und habe das Gefühl, diese Träume in die Tat umgesetzt zu haben.
Alles Liebe
Jana meint
Hallo Friederike,
ich schleiche schon ewig um dieses Buch herum und bin immer noch unentschlossen. Nicht, ob ich es lese. Sondern in welcher Ausgabe, auf Deutsch oder auf Englisch und ob ich nicht besser warten sollte, bis Rothfuss die Reihe endlich beendet. Aber wenn er sich noch länger Zeit lässt, werde ich wohl irgendwann zu ungeduldig. ? Gerade jetzt ist auch eine schicke Jubiläumsausgabe erschienen und besonders nach deiner Besprechung habe ich das Gefühl, dass „Der Name des Windes“ eine der Geschichten ist, die es verdient haben, in einer besonders schönen Ausgabe im Regal zu stehen.
Ich lese gerade seit Ewigkeiten wieder mal Fantasy („Die Saat des weißen Drachen“ von Uwe Eckardt) und hatte fast schon vergessen, wie gerne ich in so fantastische Welten eintauche. „Der Name des Windes“ ist da bestimmt auch eine ausgezeichnete Wahl.
Viele Grüße
Jana
#litnetzwerk
Friederike meint
Hallo Jana,
zuerst einmal tut es mir Leid, dass du so lange auf meine Antwort warten musstest, ich wurde von Uniaufgaben und einigem emotionalen Zeug überrollt.
Ich bin total verliebt in eine Ausgabe, die normale deutsche also. Ich persönlich finde die englische Ausgabe nicht so ansprechend und habe ehrlich gesagt auch sehr viel Respekt vor der Sprache. Ich lese zwar viel auf Englisch, aber bei manchen Büchern erlebe ich Sprache lieber auf die detaillierte Art wie meine Muttersprache es ermöglicht.
Die Jubiläumsausgabe ist aber in der Tat sehr schön gestaltet, also wenn dich das motiviert, dann finde ich das gut. 🙂
Es gibt ja schon einen Titel für Band drei („The Doors of Stone“) und manche Buchhändler haben auch ein Erscheinungsdatum, aber da noch nichts – soweit ich weiß – von offizieller Seite bestätigt wurde, bleibe ich gespannt.
Ich hoffe, du liest noch viele andere tolle Fantasybücher!
Alles Liebe
Friederike.
Tina meint
Liebe Friederike,
so schön, dieses Buch in so einem Bezug zu dir kennenzulernen. Und dabei selbst an die Messe zu denken, ein wenig wehmütig, aber langsam verebbt das wieder.
Die Reihe schreit jedenfalls förmlich meinen Namen. Ich werde das nicht vergessen 😉
Liebe Grüße
Tina
Friederike meint
Liebe Tina,
mir hat es total geholfen die abgesagte Messe mit positiven Erinnerungen zu verbinden, das hat es weniger schwer gemacht. Ich würde mich total freuen, wenn du „Der Name des Windes“ bald liest, dieses Buch hat einfach all die Liebe verdient, die wir ihm geben können. (Vielleicht feuert das den Autor auch noch etwas an, endlich den dritten Band fertig zu stellen.)
Liebe Grüße zurück
Friederike
Janika meint
Liebe Friederike
Ich habe schon drauf gewartet, dass du »Der Name des Windes« vorstellst. Es musste irgendwann einfach kommen und ich glaube, auch bei mir wird das Buch eines Tages als Herzensbuch auftauchen, weil es einfach nur so, so gut ist und ich mich an wenige Fantasybücher erinnere, die auch nur ansatzweise an »Der Name des Windes« rankommen.
Ich bin da also ganz bei dir 🙂
Schön, dass du diesen Monat wieder dabei bist und ganz liebe Grüße aus der Schweiz!
Janika
Friederike meint
Hallo Janika,
ich bin schon gespannt, was du dann zu „Der Name des Windes“ erzählst. Es ist wirklich was absolut besonderes. <3 Dass du allgemein so viele Herzensbücher schon hast finde ich krass, da muss ich wohl noch echt viel lesen, um das die nächsten Monate aufrecht erhalten zu können. ^^'
Ich habe aber schon zwei Bücher für die nächsten zwei Monate. 😀
Liebe Grüße zurück an dich, lass es dir gut gehen.
Friederike.