Weihnachtszeit ist Plätzchenzeit, weswegen ich mich sehr gefreut habe, als dieses Buch in meinem Briefkasten lag. Ich backe recht gerne, bin nach 22 Jahren die ewigen Pfefferkuchen allerdings ein wenig überdrüssig. Dieses Buch kann Abhilfe schaffen, weil es den eigenen Plätzchenhorizont noch etwas erweitern kann.
Da dies mein erstes Backbuch ist, dass ich auf dem Blog rezensiere, habe ich mich voll (so sehr es mit dem Budget einer Studentin eben geht) reingehangen und einige Rezepte ausprobiert. Allgemein kann ich zu dem Buch sagen, dass ich es optisch sehr ansprechen finde. Es ist relativ klein und handlich, so dass man es gut in eine Tasche stecken kann, falls die Backabenteuer nicht in der eigenen Küche stattfinden, was gerade bei mir der Fall war, weil ich die Weihnachtszeit natürlich auch bei meinen Eltern verbracht habe. Die Fotografien von den Plätzchen sind sehr schön in Szene gesetzt, man kann gar nicht anders als Appetit und Backlust zu kriegen, wenn man das Buch durchblättert.
Die 24 Rezepte aus aller Welt habe ich so allerdings nicht ganz gesehen. 4 Rezepte sind allein aus Deutschland – auch wenn ich nur zwei davon bereits kannte – und sonst ist es doch eher auf Europa orientiert, am weitesten „weg“ waren die Rezepte aus der Türkei, Ungarn und Südafrika. Gebäcke aus den USA und Großbritannien kennt man durch das Internet eben schon. Dennoch fand ich es ganz gut die ganzen populären Rezepte mal gesammelt an einem Ort zu haben und sich nicht durch tausend verschiedene Tutorials probieren zu müssen.
Die Mengenangaben und Instruktionen allgemein waren sehr sparsam. Ob die Butter nun fest oder weich sein sollte, stand beispielsweise nicht mit dabei, das kann allerdings enorme Auswirkungen auf die Konsistenz des Teigs haben. Auch die Mengen haben manchmal nicht perfekt hingehauen, bei einem Rezept musste ich Zutaten immer wieder nachschütten, ehe der Teig das gemacht hat, was er machen sollte. Geschmeckt hat es aber allemal, trotz Schwierigkeiten.
Erfahrungsbericht
Diese Weihnachts-Kurabiye sind mit Marzipankartoffeln gewesen, was geschmacklich mein Highlight war. Ich fand es recht schwierig die gewünschte Form zu erreichen, weil der Teig recht „flüssig“ war und beim Backen dann breit gelaufen ist. Außerdem hatte ich keine Ausstechform die klein genug war, um die schönen Prägungen auf den Teig zu machen, obwohl das beim backen dann wohl auch breit gelaufen wäre und weniger ästhetisch ausgesehen hätte. Nach dem Backen war der Teig sehr bröselig, was aber einen schönen nostalgischen Wert hatte, weil Plätzchen von meiner Uroma immer ganz ähnlich bröselig waren. Das sind mehr so „In einem Biss weg“-Plätzchen, als welche, die man knabbern kann.
Bei dem dänischen Gepäck Hasselnød-Smakager musste ich sehr oft die Zutaten nachgeben, weil der Teig nicht zusammenhaften wollte, was aber wichtig war, damit er zu Rollen geformt werden konnte. Auch die Liegezeit von einer Stunde im Kühlschrank war zu knapp, beim schneiden der Kekse, ehe sie gebacken werden sollten, hat sich der Teig verformt, sodass es eher ovale als runde Kekse wurden und zerbröselt ist er auch. Als ich ihn aber über Nacht im Kühlschrank habe ruhen lassen, war er am nächsten Morgen perfekt zum schneiden. Das Backen ging wieder sehr schnell, weil die Kekse nur ungefähr 10 Minuten brauchten.
Fazit
Alles in allem ist das ein Buch, dass zu Backabenteuern einlädt und den kulinarischen Horizont ein bisschen erweitern kann. Etwas Trial and Error gehört zum Backen ja irgendwie dazu.
Joy to the World: 24 Plätzchen & Kekse aus aller Welt
Fotografien von: Frauke Antholz・Verlag: Hölker Verlag・Seiten: 61・Format: Gebunden mit Schutzumschlag・Erscheinungstermin: 01. September 2019・Link zur Verlagsseite
*Vielen Dank an den Verlag für die (unangefragte) Zusendung eines Exemplares.
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