Es ist mal wieder so weit gekommen, dass sich meine gelesenen Bücher stapeln und auf eine Rezension warten. An sich verdient jedes dieser Bücher eine ausführliche Besprechung, aber irgendwie habe ich nicht genug dazu zu sagen (& es ist schon eine Weile her, dass ich sie gelesen habe). Damit diese Bücher aber nicht untergehen und eventuell ein paar Leute gespannt auf meine Meinung zu ihnen sind, kommen hier eine Runde Kurzrezensionen, die euch hoffentlich den Sonntag versüßen. (Oder die nächste Woche, je nachdem, wann ihr sie lest.)
Nevernight von Jay Kristoff
Ich bin endlich eingeknickt und habe dieses Buch gelesen. Gefühlt kennt es schon die ganze Welt (und jeder scheint eine Meinung dazu zu haben). Jetzt bin ich auch auf den Zug aufgesprungen. War ich nach direktem Beenden des Buches noch sehr begeistert und mitgenommen, flammen jetzt – so vier Wochen später – die alten Zweifel wieder auf. (Zu düster, zu brutal, zu deprimierend …) Ich las dieses Buch nämlich deswegen nicht, weil ich dachte, dass es mir zu brutal, moralisch grau und düster wäre. Ich lag nur zum Teil mit dieser Einschätzung richtig. Ich hatte viel weniger Probleme mit Mias Grundsätzen, als gedacht, ich finde sie sogar recht anständig. Die finsteren Machenschaften Mias wurden einfach klasse begründet und ich hatte mehr Spaß ihrem Weg zu folgen, als erwartet. Insgesamt war ich ziemlich beeindruckt von diesem Buch, dass sich über meine Vorurteile hinweg setzen konnte und schlussendlich überzeugen. Zugegeben, ich habe ein bisschen Angst vor Godsgrave und was Mia dort eventuell alles durchmachen muss, aber an sich freue ich mich schon darauf mehr von ihr zu lesen und wie sie weiteren aufgeblasenen Menschen in den Hintern tritt. (Sind wir uns eigentlich alle einig, dass Ashlin doof ist?) Auch den Schreibstil, vor dem oft gewarnt wurde war ich sehr zugetan, ich fand ihn – auch auf Englisch – nur halb so schlimm, wie erwartet. Für jemanden der schon Sarah J. Maas und Cassandra Clare auf Englisch lesen kann, sollte Nevernight kein Problem sein. UND die Fußnoten fand ich genial. Viele haben im Vorfeld von ihrem Problemen mit ihnen geschrieben, aber ich fand sie klasse. Ich bin ganz verliebt in dieses Konzept, als praktisch eigener Kommentator, die Welt erklären zu können. Ein sehr viel besseres Buch, als ich erwartet hatte.
Seiten: 463 | Verlag: Harper Voyager | Preis: 8,99€ | Erscheinungstermin: 09. August 2016
Crooked Kingdom von Leigh Bardugo
Ich fühlte mich schon seit Herbst schlecht, als ich nicht direkt nach Six of Crows weitergelesen habe und nun habe ich es beinahe ein Jahr mit mir rumgetragen. Nun. Als es im Juli endlich mal regnete, habe ich mir eingeredet es wäre Herbst und ich könnte das Buch lesen. Denn irgendwie verbinde ich mit Ketterdam Herbst und kalte Tage. Nachdem ich eine Weile brauchte um rein zu kommen, ging es dann los und ich war irgendwie unterwältigt. Ich weiß nicht genau woran es lag, aber irgendwie fand ich dieses Buch sehr unzufriedenstellend. Ich bin der Meinung, dass Kaz sich zu sehr in seinem persönlichen Rachefeldzug verrannt hat, um die Handlung spannender zu gestalten – SORRY – als das ich das Buch genießen konnte. Wie die Krähen am Ende alles hinbiegen fand zwar ich toll, aber irgendwas fehlte für mich da. Oh, und können wir kurz über Matthias sprechen? SPOILER Das fand ich auch zu kurz und kalt, ich war emotional so gar nicht mitgerissen, allgemein mochte ich die Beziehung von Nina & Matthias in diesem Buch gar nicht. (Nina war zu pushy und Matthias hing noch zu sehr an seiner Gehirnwäsche. Wenn er zu mir so gesprochen hätte, wie zu dem jungen Drüskelle, hätte ich auch abgedrückt. Einfach suuuper creepy.) SPOILER ENDE Ich mag wie realistisch das Ende ist, aber irgendwie hänge ich da auch nicht so dran. Ich will euch nicht verwirren, dieses Buch war gut geschrieben und gut ausgeführt, nur hat es irgendwie nicht meinen Geschmack getroffen.
Seiten: 546 | Verlag: Orion Children’S Books | Preis: 8,99€ | Erscheinungstermin: 27. September 2016
Heartstopper (Volume 1) von Alice Oseman
Ich wollte schon lange was von Alice Oseman lesen und als ich eine super-duper-süß-und-knuddelig-Phase im März hatte, zog dieses Buch bei mir ein. Gelesen habe ich es dann, um Die Prophezeiung des magischen Steins aus meinem Kopf zu bekommen und ich bin so verliebt. Nick und Charlie sind super süß! Aber der Reihe nach: Heartstopper ist meine erste Graphic Novel (nach der Unilektüre) und ich mag den Zeichenstil hier sehr. Oftmals hängt es bei mir wirklich daran, wie sehr ich die Bilder mag, ehe ich zu einer Graphic Novel oder Comic oder Manga greife und hier hat es einfach gepasst. Der Stil ist genauso süß und unschuldig wie die Hauptpersonen Nick und Charlie und ich bin beim lesen ein kleines Nick-Fangirl geworden. Ich mag, wie dieses Buch auf eine recht undramatische Art und Weise Homosexualität anspricht, eine Freundschaft zwischen Jungs, die zu mehr wird und das Entdecken der eigenen Sexualität. Ich bringe mit Nick und Charlie immer nur die Adjektive süß und unschuldig in Verbindung, weil es einfach absolut passt, aber falls ich das nun schon zu oft geschrieben habe, tut mir das etwas Leid. (Nur ein bisschen.) Wer eine Portion Gute-Laune-Zucker braucht, sollte sich diese Graphic Novel nicht entgehen lassen. (Die es übrigens auch kostenlos auf Tumblr unter heartstoppercomic.tumblr.com gibt.)
Seiten: 288 | Verlag: Hodder Children’s Books | Preis: 10,49€ | Erscheinungstermin: 09. Februar 2019
evilgenius meint
Hey ^^
Unzufriedenstellend also? Hm … Band 1 der Dilogie liegt bei mir schon seit über einem Jahr auf dem SuB, weil der ganze Hype mir Angst vor meinen eigenen Erwartungen einflößt, und, um ehrlich zu sein, habe ich gerade auch keine Lust auf die Art Geschichte, aber gelesen wird es dieses Jahr auf jeden Fall noch. Teil einer Challenge und so … Ich hoffe jedenfalls, dass ich den Hype darum dann werde verstehen können. (Puh, es ist echt schwer, meine Augen davon abzuhalten, die Zeilen zu lesen, die als Spoiler gekennzeichnet sind, Irgendwie führen solche Warnhinweise mich immer erst recht in Versuchung.)
Du hast definitv recht damit, dass die ganze Welt Nevernight zu kennen scheint, auch ich bin nicht darum herumgekommen, alles mögliche darüber zu hören, aber nachgeben werde ich nicht. Es interessiert mich einfach nicht genug ¯\_(ツ)_/¯
Graphic Novels wiederum sind auch für mich Neuland. Im Rahmen einer Fantasy-Challenge müsste ich dieses Jahr noch eine Graphic Novel lesen, nur weiß ich nicht, ob ich das schaffe. Ich tendiere dazu, Bücher, die nicht komplett aus Wörtern bestehen, nicht als Bücher zu betrachten. Dir hat es gefallen, vielleicht ja auch mir …?
Friederike meint
Hallo!
Hype kann schon gruselig und einschüchternd sein, aber bei Band Eins hat es zumindest mich nicht wirklich enttäuscht. Ich hoffe, du magst es, wenn du es dann liest. Zumindest ein bisschen. Challenges können bei solchen Büchern motivierend sein, aber ich habe die Erfahrung gemacht, das ich lieber warte, bis ich wirklich Lust auf ds Buch habe, sonst sehe ich es nur als Pflicht und nicht als Vergnügen. Begeisterung für ein Werk trägt viel zur Erfahrung bei, also vielleicht zwingst du dich besser nicht dazu, es zu lesen.
Ahhh, das mit den Spoilern tut mir Leid, aber das musste einfach raus. ^^‘
Ich finde es völlig okay, dass du Nevernight nicht lesen willst, man muss ja nicht jedem Hype nachgeben.
Ich finde Bücher ist ein sehr universaler Begriff, weil es ja mehr das Format betrifft, als den Inhalt. Vielleicht hilft es dir es als Geschichte zu sehen, die durch erweiterte Mittel erzählt wird? Wenn du einen Zeichenstil magst, macht das echt keinen Unterschied und für deinen Kopf ist es nicht so schwierig sich das Aussehen einer Figur auszumahlen.
Danke jedenfalls für diesen ausführlichen Kommentar, ich hoffe, du startest gut ins Wochenende.
Alles Liebe
Friederike.