Mein ambitionierter Post zu den O.W.L.’s ist noch gar nicht so lange her, deswegen wisst ihr vielleicht noch, dass ich 9 Bücher in 14 Tagen lesen wollte. Chrm Chrm. Soviel dazu: Ich habe einiges gelesen, mich aber eher mäßig an meine vorgegebenen Bücher gehalten und zu viele Filme und Game of Thrones geschaut. Theoretisch hätte ich es also schaffen können, praktisch habe ich meine Semesterferien ein bisschen mehr ausgelebt.
Wenn ich mich sehr gerissen anstelle, kann ich sicherlich ein paar der Bücher die ich bereits vor dem Readathon gelesen habe mir anrechnen, aber irgendwie will ich da lieber genau sein. Mein Goodreads sagt, dass ich 6 von den 9 Büchern geschafft habe, obwohl ich nochmal kleine Änderungen vorgenommen habe. Mein Retelling für Ancient Runes habe ich beispielsweise auf A Study in Charlotte geändert, da ich da bereits 100 Seiten im letzten Jahr gelesen hatte und die verbliebenen 200 sehr viel realistischer zu lesen fand, als die kompletten 500 Seiten von Das kalte Reich des Silbers. (Ist vielleicht auch ein bisschen Schummeln, aber … ) Meine Bücher für Arithmany, Charms und Herbology habe ich nicht geschafft, obwohl ich das Buch für Herbology am 30. April noch angefangen habe und bis circa Seite 100 kam. Aber nun mal in komplett:
beendete Bücher aka bestandene Prüfungen
Ancient Runes (Retelling): A Study in Charlotte von Brittany Cavallaro.
Eine Neuerzählung der Geschichte um den Detektiv Holmes und seinen Freund Watson, nur in einer alternativen Realität, wo es Holmes und Watson wirklich gab und sie Nachkommen hatten, sodass nun im 21. Jahrhundert Charlotte Holmes und Jamie Watson in einem amerikanischen Internat – Sheringford – einen Mordfall aufklären können. Ich denke, ich hätte ein bisschen mehr Spaß an dem Buch gehabt, wenn ich nicht zuvor The Vanishing Stair gelesen hätte, das sehr ähnlich ist und meinen Geschmack ein klitzekleines bisschen besser getroffen hat. Ich mochte Charlotte und Jamie ganz gerne, fand den Fall recht spannend, wenn auch etwas undurchsichtig und gerade das Ende hatte so viel Wendungen, dass mir jetzt noch ein bisschen schwindlig wird, wenn ich versuche, mich an alles zu erinnern.
Care of Magical Creatures (Land animal on the cover): Aru Shah and the End of Time von Roshani Chokshi.
Dieses Buch habe ich geliebt. Chokshis Humor kannte ich bereits durch ihre Instagramstorys, erwartete aber irgendwie Witze wie von Rick Riordan selber. Falls es jemand nicht weiß: Rick Riordan hat ein Imprint (Rick Riordan Presents) gegründet, dass Own Voices Autoren ihre Mythologie in einem Kinderbuchstil wie bei Percy Jackson erzählen lässt. Chokshis Buch war das Erste aus diesem Imprint und seitdem sind einige gefolgt, die alle mehr oder weniger auf meiner Wunschliste stehen. In Aru Shah geht es um die gleichnamige Hauptperson, die indischer Herkunft ist. Ihre Mythologie ist Hindu, etwas, das ich nur aus dem Hinduismus als Religion kenne und sehr wenig drüber weiß. Abgesehen von dem nun etwas umfangreicheren Wissen zu der Mythologie erzählt Aru auch ihre Geschichte als Einwandererkind, das aufgrund seiner Kultur nicht akzeptiert wird, als sie selbst nie genug ist und unter kultureller Unterdrückung leidet. Ein feministisches, aufklärendes, witziges Kinderbuch, das ernste Themen mühelos einbindet und wahnsinnig viel Spaß gemacht hat. Das Cover zeigt übrigens eine Szene, die in einer Bibliothek spielt, wo Bücher einen eigenen Charakter haben und munter durch die Regale turnen. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band, der vor einigen Tagen erschienen ist: Aru Shah and the Song of Death.
Defence Against the Dark Arts (Reducto: title starts with an „R“): Red Queen von Victoria Aveyard.
Vor einigen Jahren war dieses Buch großer Kritik wegen Unoriginalität ausgesetzt. Ich habe das bereits damals nicht verstanden und wollte letztes Jahr die Reihe erneut – und diesmal auf englisch – anfangen. Nun konnte ich es endlich mal einplanen und hatte echt viel Spaß. Es ist eine Dystopie, mit einigen fantastischen Elementen, kann man wohl sagen. Mare Barrow hat rotes Blut, was sie automatisch zur Unterschicht gehören lässt, denn alle herrschenden Menschen haben silbernes Blut und damit einhergehende Fähigkeiten, wie Gedanken lesen, Telekinese oder ein grüner Daumen. Eines Tages zeigt sie eine Fähigkeit wie die der Silbernen, hat aber immer noch rotes Blut. Eine gefährliche Kombination und fortan wird alles unternommen, um Mare als verschwundene silberne Prinzessin zu etablieren, denn ihre wahre Blutfarbe könnte das ganze System zum Einsturz bringen. Ich hatte Spaß an dem Buch. Wirklich. Die Autorin schreibt eine fehlerhafte, aber mutige Protagonistin, die sich nicht hinter Prinzen versteckt und Besitzansprüchen keinen Raum gibt. Außerdem versucht die Autorin die Auswirkungen des Klimawandels in ihrem Buch explizit darzustellen, spielt auf linguistische Art mit Namen uns bekannter Städte und hat mir einfach ein paar Stunden Spaß und Abenteuer geboten. Für ein Jugendbuch ist das meiner Meinung nach eine Menge, die richtig gemacht wurde und ich freue mich, die Reihe fortzusetzen.
Muggle Studies (Contemporary): The Princess and the Fangirl* von Ashley Poston.
Als Companion zu Geekerella dreht sich auch in diesem Buch alles um ExcelsiCon und das Fandom von Starfield, allerdings diesmal aus der Sicht eines Fangirls, dass eine Petition startete, um eine geliebte Figur zu retten und der Sicht der Schauspielerin, die diese Figur spielt. Jessica und Imogen treffen durch Zufall in einer Toilette aufeinander und werden promt darauf verwechselt, weswegen Imogen in Jessicas Panel landet und Jessica plötzlich zuschauen darf. Was eine einmalige Sache bleiben sollte, wird bald zu einem Plan umgeformt, denn Jessica hat das exclusive Skript zum nächsten Starfield Film verloren und will das auf keinen Fall dem Management beichten. Also schickt sie Imogen als sich selbst auf ihre Veranstaltungen, während sie Imogens Platz nutzt, um das Convention Gelände nach dem Skript abzusuchen. Dieses Buch war genauso witzig, herzerwärmend und fangirlig wie sein Vorgänger und ich mochte die verschiedenen Perspektiven von Imogen und Jess auf das Fandom, denn Jess mag ihre Figur nicht wirklich und würde lieber „wichtige“ Rollen spielen, die ihr einen Oscar einbringen könnten.
Potions (Next ingredient: Sequel): Die Furcht des Weisen 2 von Patrick Rothfuss
Dieses Buch habe ich gerade gelesen, als ich beschloss am Readathon teilzunehmen und da es praktisch ein doppelter zweiter Teil ist – weil der zweite Teil vom zweiten Teil – fügte sich das ganz gut. Aufgrund von Spoilern werde ich nicht viel zur Handlung schreiben, aber ich kann sagen, dass ich dieses Buch sehr mochte. Es war spannend Kvothe weiterhin außerhalb der Universität zu begleiten, zu lesen, wie unterschiedlich die Menschen waren. Zu lesen, wie ein so intelligenter junger Mann wie Kvothe sich bei weniger gebildeten Menschen anstellt war gleichermaßen witzig, wie ernüchternd. Ich muss allerdings gestehen, dass ich definitiv am meisten Spaß an der Reihe habe, wenn sie an der Universität spielt. Das ist wie ein wahr gewordener Traum eines Buchnerds wie mir, all dieses Wissen, die Möglichkeiten und Details. Ugh, ich liebe Details. Ach, und eins noch: Denna ist eine dumme Gans und hat Kvothe nicht verdient.
Transfiguration (Sprayed edges or red cover): The Vanishing Stair von Maureen Johnson
Der zweite Band der Reihe hat für mich ein bisschen was von seinem Zauber eingebüßt. Das ist irgendwo klar und verständlich, nachdem der erste Band so geendet hat und Stevie einen Teil des Geheimnisses aufgedeckt hat oder ihm zumindest nahe kam. Ich finde auch, dass Stevies Stimmung in diesem Band sehr präsent war, aus bestimmten Gründen war sie vorsichtiger und der Spaß an der Detektivarbeit wurde ernster. Und dieses Ende – Ohjeohjeohje. Wirklich fies.
unbeendete / ungelesene Bücher aka nicht bestandene Prüfungen
Arithmancy (work wirtten by more than one author): Autoboyographie von Christina Lauren
Es sollte wohl nicht sein … ? Ich habe wirklich gar keine Lust auf dieses Buch gehabt, ich steckte in einer schweren Fantasy-Phase, als ich den Readathon hatte. Leider ist das mein einziges ungelesenes Buch eines Autor*innen-Duos.
Charms (Age-line: read an adult work): Why I’m no longer talking to white people about race von Reni Eddo-Lodge
Ich wollte wirklich gerne, aber wie gesagt Fantasy-Phase. Allerdings habe ich gerade jetzt das Bedürfnis nach etwas erwachseneren Büchern, also vielleicht wird es ja was.
Herbology (Plant on the Cover): Five Feet Apart von Rachel Lippincott
Habe ich Anfang Mai beendet. Mochte es sehr. *schnief* Habe tatsächlich geweint. Fand aber, dass es ein wenig an Spielerei hätte gebrauchen können, so fühlte sich jede Szene super relevant an – was an sich gut ist – aber eben auch sehr verschriftliches Drehbuch – was es ist – erinnerte. Ich meine, dass Autor*innen auch Szenen einbauen, die nur fürs Herz sind und das fehlte mir ein bisschen. Ansonsten ist es topp.
Schummelbuch
The Hunger Games von Suzanne Collins
Dieses Buch habe ich Anfang April gelesen und stelle nun fest, dass ich es für gleich zwei Challenges verwenden könnte: History of Magic (published at least ten years ago) und Divination (set in the future). Da ich aber keine dieser Prüfungen für meine angestrebten Berufe brauche, sehe ich keinen Sinn darin, sie mir anzurechnen. (Obwohl ich dem Outstanding dann näher wäre.)
All In: Tausend Versprechen von Emma Scott
Man könnte argumentieren, dass dieses Buch als „adult work“ gelten könnte. Weil die Figuren so Mitte Zwanzig sind, aber ich weiß, dass diese Theorie Löcher hat. Also keine Punkte für Charms.
Tja, das war es. Ich habe 6 von 9 Büchern gelesen, die ich mir (irgendwie) vorgenommen hatte und habe ein Exceeded Expectations erhalten. Ich finde die Idee und den Aufwand hinter dem Readthon immer noch genial und hoffe, die N.E.W.T.’s nicht zu verpennen und meinen hypothetischen Zaubererberuf doch erreichen zu können. Im nächsten Jahr werde ich den Infobeitrag hoffentlich etwas eher veröffentlichen, dann könnt ihr noch einsteigen, falls euch das interessiert. Ansonsten wünsche ich euch noch einen schönen Sonntag und wenn ihr eventuell auf meinen Monatsrückblick wartet … der kommt noch. Bald. Oder so. (Auf jeden Fall wird es nicht sooo lang werden.)
[…] Aufgrund meines Wrap-Ups für den O.W.L.’s Readathon sehe ich davon ab, die anderen bücher nochmal hier aufzuzählen, weil ich mich dann fühle mich eine kaputte Schallplatte und ich euch eine erneute Beschreibung der Bücher ersparen möchte. Nachlesen könnt ihr das hier, falls ihr interessiert seid. […]