Von diesem Buch wusste ich erst seit wenigen Wochen, aber bereits diese kurze Zeit reichte aus, um mich komplett einzunehmen. Ich bin mit den Eragon-Büchern groß geworden, sie waren meine erste Berührung mit High Fantasy und seitdem schätze ich sie und doch habe sie nie wieder gelesen. Aber dieses kleine Buch hat mir gezeigt, dass ich das ändern muss, denn ich liebe nicht nur Drachen sehr, sondern bin Eragon recht ähnlich. Gerade jetzt, einige Jahre später, fällt mir auf, dass die Bücher meiner Kindheit mein Verhalten und Ansichten doch mehr geprägt haben, als gedacht. Ich finde mich in so vielen kleinen Gesten Eragons wieder, das es fast gruselig ist. Aber genau deswegen machen diese Bücher auch so Spaß.
*Hierbei handelt es sich um ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.
Darum gehts
Eragon versucht eine neue Generation an Drachen heranzuziehen. Unterstützte von Gesandten aller Völker Alagaesias hat er sich einen abgelegenen Ort gesucht, wo die Drachen hoffentlich in Sicherheit leben können und aufwachsen. Nur gestaltet sich das Erbauen eines solchen Ortes als schwierig und Eragon findet in Geschichten von Fremden und Freunden die Weisheit und Mut, den es braucht, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Meine Meinung
Ich bin ehrlich begeistert von diesem Buch. Es ist viele Jahre her, seit ich zuletzt die Eragon-Reihe gelesen habe und dennoch habe ich mich sofort in der Welt wieder zurecht gefunden und die Figuren erkannt. Ich gebe zu, dass ich manchmal mit den Namen einiger Figuren gekämpft habe, aber die Charakterzüge und Hintergründe waren recht schnell wieder da, was einmal mehr beweist, wie wunderbar der Autor schreiben kann.
Eragon beginnt das Buch an einem Punkt der gerade mir – und wahrscheinlich vielen anderen halb erwachsenen Menschen – sehr vertraut ist. Er sieht sich einem nie enden wollenden Berg an Aufgaben gegenüber, zu denen schöne Dinge wie Planung, Rechnungen und Bau seines sicheren Ortes für die Drachen gehören. Der Kontakt zu seinen engen Freunden und Vertrauten ist aufgrund vieler verpflichtender Aufgaben gering und Eragon trägt die Last (fast) allein.
Deswegen bekommt er ein bisschen Hilfe und Weisheit von Freunden und Verbündeten geschenkt und jeder erzählt ihm eine Art Geschichte, die Eragon ein bisschen weiter bringt. Neue und alte Figuren tauchen in diesen Geschichten auf und es hat mir sehr viel Spaß gemacht zu raten, um wen es gerade ging und Figuren wiederzusehen, die ich lange vergessen hatte. Die Geschichten sind alle in einen größeren Erzählstrang eingebettet, in dessen Mittelpunkt Eragon steht, sodass man als Leser dennoch eine zusammenhängende Erzählung hat. Tatsächlich hat mir dieser Teil am besten gefallen, denn ich war so neugierig was in dem Jahr, seit Eragon Alagaesia verlassen hat, passiert ist. Und ich mag ihn als Figur einfach sehr, sehr gerne.
Die Gabel erzählt eine Geschichte über Mut und Tapferkeit und gleichzeitig legt sie wohl den Grundstein für ein Problem, das in den zukünftigen Büchern größer werden wird, aber was es ist, darüber kann ich aktuell nur spekulieren. Ich mochte sehr, dass wir hierbei eine Figur wieder getroffen haben, die ich trotz falschem Namen erkannt habe und auf die ich sehr neugierig war.
Die Hexe ist zum Teil von Paolinis Schwester Angela geschrieben, die ebenfalls seine Inspiration für die Gleichnamige Figur der Kräuterhexe war. Hierbei handelt es sich um autobiographische Auszüge aus dem Leben der Kräuterhexe, die sich explizit mit einer ganz besonderen Person befassen. Eragon muss sich einem Fehler stellen und lernen damit zu leben, was ich unglaublich spannend fand, da Helden in diesem fortgeschrittenen Zeitpunkt ihrer Geschichte selten mit so etwas konfrontiert werden. Der harte, ehrliche aber notwendige Umgang Angelas mit Eragon war dabei sehr hilfreich und unterhaltend. (Eragon hat fast mehr Namen und Titel als Daenerys Targaryen.)
Der Wurm war die längste der drei Geschichten und für mich auch die am schwierigsten zu lesende. Erzählt wird diese Geschichte von den Urgals und ich bin ehrlich überrascht wie weise diese Geschichte war. Sie räumt ein bisschen mit den stereotypen Annahmen über dieses Volkes auf und war die wohl wichtigste Lektion für Eragon. Etwas langatmig, aber sehr interessant spiegelt sie auch ein bisschen Eragons eigene Geschichte wieder.
Nun ist dieses Buch nicht wirklich lang und erfüllt in meinen Augen auch ein bisschen mehr Fanservice als tatsächlich eine neue Handlung aufzubauen, aber dennoch habe ich es genossen. Es war die Art Buch, die die Welt tiefer erkundet, andere Richtungen und Wege aufzeigt und einfach Spaß gemacht hat. Besonders gut gefallen hat mir, dass die jeweiligen Geschichten durch eine kleine Zeichnung des Autors selber eröffnet wurden, was ich einfach unglaublich cool fand. Und das Autorenbild zeigt Paolini, wie er mit einem Schwert posiert. Ich liebe es einfach, dass er selber ein richtiger Nerd ist und dazu steht.
übersetzt von: Michaela Link – Verlag: cbj – Seiten: 284 – Format: Gebunden mit Schutzumschlag, eBook, Hörbuch – Preis: 18,00 (GB); 14,99 (ePub); 12,00 (Audio Download) – Erscheinungstermin: 21. Januar 2018 – Neugierig?
Nicole meint
mmmh Bin ja ein absoluter Fantasybuchfan und ich muss sagen…ich habs jetzt fast durch und es ist ganz anders,als Eragon,weil Eragon nicht die Hauptrolle spielt und es eher,wie der Beginn einer neuen Geschichte vor kommt,in der Eragon zwar mit beteiligt ist,aber eben nicht nur und erzählt eben erstmal vieles rund um die anderen Figuren,oder hintergründliche Geschichten…lässt aber daher vermuten,das es nicht das letzte Buch sein wird…ich finds interessant,auch wenn ichs mir anders vor gestellt habe…es ist definitiv keine Fortsetzung,sondern entweder der Beginn von etwas Neuem,oder eben nur ein bischen wiedrr Blut lecken für das Eragonuniversum …man wird sehen,ob meine Vermutung stimmt…ich liebe es trotzdem
Elisa meint
Hallo Friederike,
du weißt gar nicht, wie neidisch ich darauf bin, dass du dieses Buch schon gelesen hast.
Ich bin gerade im Ausland und kann mir keine Printbücher kaufen, da im Koffer kein Platz dafür ist 🙁
Deshalb muss ich noch eine Weile warten, bis ich Paolinis neustes Werk lesen kann.
Mir ging es mit der „Eragon“ Reihe ähnlich wie dir. Es war die erste High Fantasy Reihe, die ich las und ich habe die Bücher als Kind und Jugendliche verschlungen. Sie begleiteten mich praktisch durch meine gesamte Gymnasialzeit,
Seitdem ich den letzten Band las, habe ich die Reihe allerdings nicht mehr gelesen.
Es freut mich auf jeden Fall zu hören, dass das neue Buch gut ist. Danke für die Rezension.
LG
Elisa #litnetzwerk
Friederike meint
Liebe Elisa,
Im Ausland sein ist toll! Da bin ich richtig neidisch drauf. Ich war zuletzt 2017 auf Auslandsreise und werde vor 2020 wohl auf keine mehr gehen.
Liest du denn gerne auf einem eReader? Ich finde das für Reisen einen guten Kompromiss, das physische Buch kann man ja immer noch kaufen.
Wenn du zum lesen kommst, hoffe ich zumindest, dass du viel Spaß hast und meine Meinung dich nicht fehgeleitet hat. ^^‘
Alles Liebe
Friederike
Janika meint
Liebe Friederike,
wenn ich jetzt deine Rezension lese, habe ich große Lust, die Eragon Bücher ein weiteres Mal zu lesen. Wobei ich sagen muss, dass ich die Reihe nie beendet habe – ich weiß selbst nicht, wieso. Ich habe nur die ersten zwei gelesen und als der dritte Band erschien, habe ich es schon mitbekommen, aber ich habe ihn nie gekauft.
Wenn nun aber noch mehr Eragon Bücher erscheinen, sollte ich dies definitiv mal nachholen. Für mich war Eragon, wie für dich, der erste Kontakt mit High Fantasy und der Film die erste schlechte Buchverfilmung, die ich gesehen habe. Ich weiß noch ganz genau, wie ich meine beste Freundin zum Film überredet und unglaublich vom Buch geschwärmt habe. Dann saßen wir im Film und ich habe unzählige Male gesagt: So ist das gar nicht. Im Buch ist das anders…
Ich war richtig schockiert! 😀
Jedenfalls wollte ich sagen, dass mir deine Rezension sehr gut gefallen hat und ich das Buch gerne lesen würde. Aber ich warte wohl bis ich die letzten zwei Bücher auch gelesen habe. Es freut mich sehr, dass der Autor wieder etwas veröffentlicht hat!
Alles Liebe,
Janika
Friederike meint
Ohje, ich war noch so jung, als der Film raus kam, dass ich ihn eigentlich ganz gerne mochte. Dass er nicht besonders akkurat war, hat mich natürlich auch gestört, aber DRACHEN! ERAGON! und schon war ich begeistert.
Ich werde die Bücher dieses Jahr nochmal lesen und Teil 4 habe ich auch nie richtig beendet, irgendwie habe ich das Finale ausgelassen, was ich jetzt gar nicht mehr nachvollziehen kann. ? Und wenn ich dich anstecken kann, die Bücher doch nochmal zu lesen, freut mich das sehr, vielleicht können wir sie auch zusammen lesen?
Alles Liebe,
Friederike.