Ich habe das Gefühl, dass die letzten drei Monate so vorbei geflogen sind – seht ihr sie da hinten am Horizont kleiner werden? Ich kann es jedenfalls kaum fassen, dass es diesen Blog jetzt schon seit drei Monaten gibt und ich hier heute ein kleines Jahresfazit schreiben kann. Mit Buch&Gewitter macht mir bloggen wieder Spaß, ich rede über Bücher, die mir am Herzen liegen und durfte tolle neue Menschen kennenlernen. Sowohl online, als auch offline. Danke!
2017 war nicht mein bestes Jahr, aber ich schätze die Entwicklung die ich gemacht habe und das ich viele neue Orte sehen durfte und Zeit mit meiner Familie verbringen. Ich habe in diesem Jahr viel über mich als Person gelernt und da haben Bücher eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Besonders in den letzten Monaten hat sich bei mir die Tendenz zu mehr „literarischen“ Büchern bemerkbar gemacht. Was auch immer „literarisch“ genau definieren soll. Ich will mehr Bücher lesen, die mit Problemen unserer Gesellschaft zu tun haben, praktisch Zeitzeugen sind. Natürlich will ich weiterhin Fantasy, Science-Fiction und Contemporary Romance lesen, aber eben nicht nur. Ich habe es dieses Jahr geschafft über 100 Bücher zu lesen, was ich schon lange mal schaffen wollte.
Und meine Goodreads-Challenge lügt ein wenig. Ich habe mehr als 108 Bücher gelesen, aber die ganz schlechten habe ich nicht zählen lassen. Macht ihr sowas auch? Nicht jedes dieser 100 Bücher war gut, aber es waren doch deutlich mehr gute, als schlechte Bücher.
Weil ich wahrscheinlich einen Roman schreiben würde, wenn ich mein Jahr selber zusammenfasse, bediene ich mich der Fragen der Blogparade. Mitmachen darf da jeder und dieses Jahr wird es von Petzi ausgerichtet, ich freue mich, dabei zu sein.
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat? (und Begründung)
Wenn ich ganz ehrlich bin, dann ist es „Berühre mich. Nicht“. Ich habe alles von Laura Kneidl gelesen, was ich lesen konnte (Sprich: was veröffentlicht ist) und immer fehlte mir die Emotionen. Ich war mit den Figuren nicht so verbunden, wie ich es gerne hätte und bin daher eher skeptisch an ihr New-Adult-Buch herangegangen, weil da diese Leser-Protagonist-Beziehung eine sehr große Rolle spielt. Und es hat mich total aus den Socken gehauen. Wahrscheinlich könnt ihr es gar nicht mehr hören, aber so viele kleine Dinge aus Sages Leben, kannte ich, und endlich habe ich den Schreibstil „verstanden.“ Ich bin eigentlich mehr ein Freund von wortgewaltigen, verspielten Schreibstilen und hier muss man aber jedes Wort „ausformulieren“. Wie beim Theater musste ich bei BMN eine bestimmte Satzmelodie anwenden, damit die Wirkung sich entfalten konnte. Klingt schon doof, oder? Hat für mich aber super funktioniert.
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat? (und Begründung)
Wie so viele andere auch, hat mich „A Court of Wings and Ruin“ enttäuscht. ! ACHTUNG SPOILER ! Während des Lesens war ich natürlich total gefangen, aber der große Knall am Ende blieb irgendwie aus. Es fühlte sich ein wenig, wie die zensierte Version eines Films an. Alles Schlimme wurde weggelassen. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass ein weiteres Buch nicht geschadet hätte. Ich fand, dass viele Figuren noch mitten in ihrem Handlungsstrang waren, als es zur Schlacht gegen Hybern kam und deswegen niemand wirklich gestorben ist – aus dem inneren Kreis. Und die übermächtige Präsenz des King of Hybern hat auch an Glanz eingebüßt. Ich konnte ihn als Bösewicht nicht mehr Ernst nehmen. Die Novelle, die im Mai erscheinen wird hätte vor ACOWAR vielleicht mehr Sinn gemacht.
Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?
Ich würde jetzt gerne Kim Nina Ocker sagen, aber leider wusste ich schon von ihrem Autoren-Dasein. Allerdings habe ich dieses Jahr zum ersten Mal ihre Bücher gelesen, also vielleicht zählt das zumindest so ein bisschen halb? Wen ich allerdings ganz neu für mich entdeckt habe, ist Marie Graßhoff. Diese Frau hat mich mit ihrem Buch „Die Schöpfer der Wolken“ absolut überrollt und ich freue mich schon ihre anderen Bücher zu verschlingen. Neuverliebt habe ich mich auch in Susan Dennard, die einfach eine tolle Welt in ihren Witchland-Büchern aufgebaut hat, die sehr schön auf Freundschaft, statt auf Liebe fokusieren.
Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?
Ganz klar: Illuminae! Orange hat sich in den letzten Wochen zu einer meiner liebsten Farben gemausert (Zumindest an allem außer mir selbst.) und diese Wolken-Explosions-Dinger da auf dem Cover sind super. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie sie größer werden, sich miteinander vermischen und die einzelnen Partikel durch die Luft schweben. Ich mag solche Cover total. Die geben noch ein wenig Freiraum über die Handlung, vermitteln aber auch schon eine gewisse Atmosphäre. Und Fotografien als Buchcover finde ich mittlerweile ziemlich toll. Außerdem ist der Buchumschlag und die Bindung zusammen das Cover, was einen Puzzle-Effekt hat, der mich ebenfalls sehr begeistert.
Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2018 lesen und warum?
Ich habe keine Liste angelegt – doch eigentlich schon -, aber keine die nach Priorität sortiert ist. Ich will viele Reihen beenden und Neue anfangen, aber ich finde, die zählen nicht so wirklich. Weil es bei Reihen eben um das Gesamtbild geht und nicht um ein einzelnes Buch. Zumindest, wenn es gut gemacht wurde. Ich würde ACOMAF auch gerne als Einzelband zählen können. Ich freue mich aber besonders auf „The Gallery of Vanished Husbands“ von Natasha Solomons. Wenn euch das nichts sagt, liegt es daran, dass die Autorin kein YA oder NA schreibt und auch kein Fantasy. Natasha Solomons hat mal ein Semester an meiner Uni als Dozent verbracht (vor meiner Zeit) und diesen Herbst habe ich sie zusammen mit einer Reisegruppe in England besucht. Ihre Romane sind eher im Bereich Historische Fiktion anzusiedeln und ich finde, mit ihren Büchern entwickle ich mich literarisch ein bisschen weiter. Und der Titel ist cool.
Sebastian meint
„Illuminae“ hatte ich glaube ich bei der Buchparade 2015 als mein Lieblingscover gewählt, die englische Ausgabe gab es da ja schon. Gefällt mir aber immer noch richtig gut und ich freue mich schon darauf „Illuminae“, „Gemina“ und „Obsidio“ nebeneinander im Regal stehen zu haben 🙂
Friederike meint
Ich lese gerade Gemina und kann es kaum abwarten, Obsidio endlich zu lesen! Zum Glück dauert es nicht mehr lange.